Alles aus meiner Hand

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Freitag, 8. April 2016

Fortsetzung folgt nun ...



J J Cullen: "Spiel mit dem Feuer

Verlag: Selbstverlag, Dezember 2015

Inhalt: Sina hat sich von ihrem Alkoholexzess erholt und beginnt wieder in der Redaktion zu arbeiten. Gleich am ersten Tag wird sie wieder mit Semih, dem Mann, der sie in die Selbstzerstörung führte, konfrontiert. Eine seltsame Mail erreicht die Redakteure. Sie beginnen eine ziemlich waghalsige Recherche. Am Ende muss sie erkennen, dass Semih in einem Pfuhl von Drogen und Sex involviert ist. Ob das alles dennoch  ihrer Liebe schadet oder sie noch mehr stärkt, stellt sich erst am Ende heraus.

Cover und sprachliche Gestaltung: In der Fortsetzung ihres Debütromans "Verfallen - Geliebter Herzensbrecher" bedient sich die Autorin einer nicht ganz so derben Sprache. Sie versucht, Erotik mit Thrill zu kombinieren, was ihr für den Anfang recht gut gelingt, auch wenn es sicherlich noch Möglichkeiten der Verbesserung gibt. Das Cover ist das ganze Gegenteil des ersten Romans. Ist jenes recht düster gestaltet, so zieht das zweite Cover den Leser mit einem brennendem Herz in den Bann. Titel und Cover bilden eine harmonische Einheit.

Persönliche Meinung: Cullen zeigt, dass sie nicht nur im Erotik-Genre sich zu bewegen weiß, sondern auch durchaus in anderen Genren gute Romane schreiben kann. Abgerundet in der Handlung schließt sich der zweite Band an. Gewagt finde ich, dass sie gerade jetzt das Thema multikulturelle Liebe aber auch Integration thematisiert. Und das auf ihre ganz eigene Weise. Für mich ebenso wie "Verfallen - Geliebter Herzensbrecher" ein lesenswertes Buch, das sowohl den Lesern von erotischen Romanen als auch Lesern von Thrillern gefallen wird.
Als Emilia Pfeifer bedient sie eher den Tatsachenroman. Man darf hoffen, dass in naher Zukunft auch unter diesem Namen wieder ein neuer Roman die Leser erfreut.


Sonntag, 29. September 2013

Anika Werkmeister: „Wenn die Liebe anklopft“

Bibliographisches:
·         erschienen im August 2012 im Traumstunden Verlag
·         umfasst 330 Seiten

Inhalt:
Angie steht vor den Scherben ihre Beziehung mit Ronny. Es ist aus. Angie beginnt ihre Aufarbeitung mit einer Selbstbetrachtung. Als sie gerade dabei ist, sich richtig in ihrem Selbstmitleid und in ihrem Schmerz zu wälzen, erhält sie einen Anruf ihrer besten Freundin, die ihr in ihrer schweren Stunde zur Seite stehen will. Angie braucht in diesem Moment keine Freundin, sondern nur ihr unendliches Selbstmitleid. Doch Monia ist hartnäckig und lässt sich nicht abwimmeln. Bei einem heilenden Einkaufsbummel treffen sie auf Ronny. Die Bombe platzt. Ronny ist mit einer anderen. Angie ist fassungslos. Monia nutzt die Gelegenheit und legt die Karten auf den Tisch. Sie war es, die im Untergrund dafür gesorgt hat, dass sich Ronny von Angie trennt, denn schließlich wollte sie ihn haben. Und die fremde Frau ist niemand anderes als Ronnys Schwester. Enttäuscht von so viel Intrigen beschließt Monia wieder ihre Tätigkeit als Kinderkrankenschwester auf zunehmen.
Eine neue kleine Patientin wird eingeliefert. Sie hat als einzige einen schweren Autounfall überlebt. Angie fühlt sich zu Nele hingezogen, kümmert sich um sie mehr als um andere Kinder. Die medizinische Betreuung der kleinen Nele hat Dr. Nielsen in den Händen. So richtig war er Angie bisher noch nie aufgefallen. Aber er scheint so ganz anders als die ihr bisher bekannten Kinderärzte zu sein.
Für die kleine Nele müssen Angehörige gefunden werden. Was sollte sonst aus dem kleinen Mädchen werden. Dann endlich erscheint Steven Ehlert. Der Onkel. Für Angie wird Steven mehr als nur der Onkel von Nele. Schnell stellt Angie fest: „ … ich war nicht nur verliebt, nein, ich liebte diesen Mann aus vollem Herzen.“ Sie hatte ihren Deckel gefunden. Oder doch nicht. Er ist derjenige, der mit ihr gegen ihre biologisch tickende Uhr kämpft.
Ronny hatte sie verlassen, ihre Arbeit gab ihr Auftrieb. Sie verliebte sich in die kleine Nele und mit Steven an ihrer Seite begann das Leben für sie neu.
Happy end.

Covergestaltung und sprachliche Umsetzung:
Lesegenuss verspricht der Titel und auch das, was da geschrieben steht. Selbst die Schilderung der Selbstzweifel lassen den Leser schmunzeln. Wer Ildiko von Kürthy mit ihren Büchern kennt, kann beim Lesen Parallelen ziehen. Werkmeister besitzt das Talent, traurige Szene sprachlich so zu verpacken, dass der Leser die Ernsthaftigkeit erkennt. Ihre Spiegelbetrachtung ist zwar für die Protagonistin eine sehr furchtbare Situation, doch für die Autorin ein eher belustigendes Moment. Es ist eine Situation, die jede Frau nachvollziehen kann, weil wahrscheinlich die meisten der Leserinnen solche oder ähnliche Situationen schon selbst erlebt haben. Und genau das ist der Grund, weshalb Frau gern zu diesem Buch greifen wird.
Variationen in der Länge der Sätze und gute Satzverknüpfung bescheren dem Leser einen zügigen Lesefluss. Spannungsaufbau und Abflauen der Spannung lassen den Rezipienten neugierig werden. Die Dialoge sind authentisch. Ohne Schnörkel wirken sie überzeugend, sind lebensnah.
Das Cover ist schlicht gestaltet. Ein Türklopfer in Herzform. Doch es passt sowohl zur Einstiegssituation. Doch noch viel besser entspricht es der neuen Liebe.

Meine Meinung:
Ein Buch für uns Mädels. Eine Situation, die wir nur zu gut kennen. Das Leben scheint nach einer gescheiterten Beziehung nicht mehr lebenswert zu sein. Wir fühlen uns zu fett, zu dünn, zu hässlich. Unsere Problemzonen springen uns aus dem Spiegel entgegen. Nie mehr wollen ihr einen Mann. Die sind alle beziehungsunfähig, wissen unsere Liebe nicht zu schätzen. Und gerade als wir uns mit dieser neuen Lebenslage abgefunden haben, steht schon der nächste Anfang vor uns. Neue Liebe, neues Glück? Und wir lassen uns wieder darauf ein. Und? … Ja manchmal kann dann das Glück oder die Liebe anklopfen.

Leichte Lektüre, aber nicht flach. Unterhaltung pur. Eben aus dem Leben gegriffen. 

Dienstag, 13. August 2013

Ein Buch übers Sterben? Bitte nicht oder doch?

Wolf Kulmey: „Du warst eine ganz Starke“
Einfach etwas verarbeiten, indem es aufschreibt. Es für die Ewigkeit festhalten. Wolf Kuhlmey nutzte diese Möglichkeit, den Tod seiner Frau zu verarbeiten, zu resümieren. Nüchtern, ohne emotionale Ausbrüche. Einfach nur schreiben, den Schmerz wegschreiben und doch konservieren. Kein schönes Buch im eigentlichen Sinn, keine Feierabendunterhaltung. Nur dabei sein, anwesend sein. Das Unausweichliche miterleben. Ich will nicht viel über das Buch reden. Man sollte es lesen. Lesen, um zu wissen, was Liebe wirklich ist, was Liebe kann. Und es ist gut, dass er es nie hat gegenlesen. So ist es sein Buch geblieben. Seine Worte, seine Empfindungen und Wahrnehmungen.
Ein Thema, was schmerzt. Ein Thema, dem wir uns alle nicht verschließen können, es aber zu gerne tun. Sterben in unserer Gesellschaft? Tabu. Leiden in unserer Gesellschaft? Tabu. Spaßgesellschaft, Leistungsgesellschaft – so wollen wir uns genannt und gesehen werden.

Tief berührt habe ich das Buch zur Seite gelegt. Mit Hochachtung vor der Leistung der Lebenden und Toten. Und ein Stück weit war es Verwunderung, dass ein Verlagso ein Buch veröffentlicht.

Montag, 12. August 2013

Ein Liebesroman, der eigentlich keiner ist

Katharina Göbel: „Spiel der Tränen“
Bei meinem letzten Besuch im Verlag 3.0 drückte mir die Verlegerin ein Buch in die Hand, eben jenes Buch von Katharina Göbel. Ich sollte es lesen, sie wäre gespannt auf meine Rezension. Ein Liebesroman. Ein etwas anderer Liebesroman, anders wie auch dieser Verlag. So wurde mir das Buch angepriesen.
Ich habe es gelesen. Doch ich muss sagen, dass ich es schon kurz nach dem Anfang wieder weggelegt habe, denn es hatte für mich nichts mit Liebe, so wie ich sie mir vorstelle zu tun. Trotzdem raffte ich mich auf und las weiter. Liebe ist in diesem Buch wenig vorhanden. Mag sein, dass es an der Auffassung von mir liegt, was ich unter Liebe verstehe. Es ist nicht das Buch über Romantik, erfüllte Zweisamkeit. Vielmehr ist es ein Buch über Schmerzen, die die Seele vernarben, und über Schmerzen, die dem Körper zugefügt werden. Und das ist Liebe? Ja, manchmal schon. Viele Leser haben solche Art von Liebe schon erduldet, erdulden müssen, weil man glaubt, dann endlich wirklich, richtig geliebt zu werden.
Beim Lesen sah ich mich selbst, in dieser Beziehung, die mir wehgetan hat, mich zerstört hat. Und ich wollte der Protagonistin zurufen, sie solle endlich diesen Mann gehen lassen, sich von ihm losreißen. Nur dann gelingt es ihr ein neues Leben, ein tatsächlich erfülltes Leben zu genießen. Auf dem Klappentext lese ich Worte wie „Zerbrechlichkeit des Glücks“, „Machtspiele“, „die Geschichte einer Liebe, die genauso wunderbar wie auch unmöglich ist“. Liebe? Wieso spricht hier die Autorin von Liebe. Das, was die beiden Protagonisten verbindet, ist sexuelle Gemeinsamkeit, Trieb, den man befriedigen will. An keiner Stelle des Buches konnte ich etwas von Zärtlichkeit lesen, die nicht gleich auf körperliche Befriedigung ausgelegt war. Nirgendwo ein Zeichen von Gemeinsamkeit, Freundschaft. Was verbindet beide eigentlich. Gemeinsamer guter Sex. Ist das Liebe? Die Liebe, die wir heute leben, fernab von wahren und tiefen Gefühlen? Wie kann ich Liebe und Machtspiel verbinden? Der Katalog der Fragen lässt sich bedingungslos fortsetzen.
Am Ende stellt sich mir als Leser die Frage, ob das alles, was ich eben gelesen habe, Realität oder Fiktion ist. Lange habe ich darüber nachgedacht. Mein Ergebnis: In vielen Beziehungen ist ein solches Vorgehen traurige Realität. Man bleibt zusammen, weil man ohne den anderen nicht lebensfähig ist, weil man Angst hat, allein nicht zurechtzukommen. Gibt es noch die wahre Liebe? Liebe, die auf Vertrauen, Rücksicht, Kameradschaft und einem großen Maß an Verlangen besteht? Es gibt sie noch, wenn auch eher selten.

Sprachlich gewandt hat Göbel ein Thema zu Papier gebracht, das alltäglich ist, aber wie viele Themen in unserer Gesellschaft einfach tabuisiert ist. Weshalb sollte man über etwas sprechen, das so gar nicht in unsere Spaßgesellschaft passt. Göbel tut es in Form eines Tagebuches. Es ist kein schönes Buch im eigentlichen Sinne, das man nach Feierabend mit einem Glas Rotwein genießt. Dennoch gehört es in unsere Tage, um uns selbst vor Augen zu führen, wie oberflächlich wir mit solchen sensiblen Worten wie Liebe umgehen. 

Montag, 22. Juli 2013

Falsche Vertraute liegen oft so nah

Sandra Henke: „Flammenzungen“


Amy arbeitet im Obdachlosenasyl in New Orelans. Der Obdachlose, der seit einiger Zeit dorthin kommt, zieht sie auf eine unerklärliche Weise an. Er ist anders als die anderen. Geheimnisvoll. Eines Abends, nachdem er bei einer Prügelei verletzt wurde, nimmt Amy ihn mit zu sich nach Hause. Lorcan spürt ihre Gier nach Befriedigung und nach seinem attraktiven Körper. Hemmungslos und für Amy neu beginnt das Spiel. Die Befriedigung, die sie erfährt, ist neu und sie möchte darauf nicht mehr verzichten. Also bleibt Lorcan. Eine wilde Affaire nimmt ihren Lauf. Doch da gibt es noch das, was Lorcan scheinbar vor Amy verbirgt. Sie stellt Nachforschungen an und erfährt, dass er vielleicht sogar ein Mörder ist. Angst ergreift von ihr Besitz. Ist dieser Mann in der Lage, eine Frau aus Eifersucht zu töten. Sie gerät in Zweifel. Enttäuscht über all die Lügen und Halbwahrheiten setzt sie Lorcan vor die Tür. Da ist es doch gut, dass ein Teil der Familie gleich in der Nähe wohnt. Sie braucht keine langen Wege, um sich auszuheulen.
Dass sie den falschen Schluss gezogen hat, soll Amy beinahe zum Verhängnis werden. Erotic Thrill ist das, was Henke ihren Lesern präsentiert. Meisterlich verbindet sie eine harmlose Love Story mit prickelnder und heißer Erotik. Am Ende steigert sich die Handlung so, dass der Leser der Fesselung nicht mehr entgehen kann. Die sprachliche Kompetenz kann man Sandra Henke ebenfalls nicht absprechen, denn der jeweiligen Situation und dem jeweiligen Protagonisten angemessen, verwendet sie die Sprache, besonders in Dialogen und Selbstreflektion der Protagonisten. So fällt es dem Leser nicht schwer, der Handlung zu folgen, die in sich schlüssig ist. Besonders hervorheben muss man den Zusammenhang von Titel und Inhalt. Verwendet sie doch den Titel auch im Roman. Einheit von Inhalt und Titel sind hervorragend gelungen. Leserinnen von rein erotischen Romanen werden überrascht, wie dieses Genre gestaltet werden kann. Nicht nur sexuelle Handlungen sondern eine Mischung aus Liebe, Begierde, Detektivgeschichte und Psychothriller. Gelungene Kombination.

Am Ende lässt sie die Frage, ob aus Begierde Liebe werden kann, nicht unbeantwortet. Ideale Sommerlektüre, die auch in den kalten Monaten dem Leser einheizt.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Liebe geht fast immer unerwartete Wege

Tanja Wekwerth: „Ein Hummer macht noch keinen Sommer“

Pünktlich zu Beginn der Sommerleselust veröffentlicht der Goldmann Verlag einen neuen Roman von Tanja Wekwerth, der in jedes Urlaubsgepäck gehört. Sommer, die Zeit der Liebe und der Verliebten. Doch manchmal auch die Zeit der Traurigkeit, der Enttäuschung. Theodor und Nathalie erleben diesen Sommer mit Depressionen und Verlusten. Für Nathalie ist die Krise ihres Psychologen Theodor äußerst desaströs, denn ihm fehlt gerade jetzt das notwendige Verständnis für seine Patienten. Noch verheerender ist die Tatsache, dass sich Nathalie in ihren Therapeuten verliebt, Hals über Kopf. Und er? Er nimmt sie in dieser Lebenslage nicht ernst, was zu tiefgreifenden seelischen Verletzungen bei ihr führt. Doch ein Sommerroman wäre kein Sommerroman, wenn es am Ende nicht doch ein Happy End gibt, zumal die Coverfarbe Pink schon darauf schließen lässt. Schon beim ersten Blick auf das Buch wird der Leser über den Schauplatz des Romans informiert. Der kleine Mops in der Ecke deutet darauf hin, dass auch er eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Seine Magenverstimmung bringt Nathalie auf den Pfad der Liebe.

Heiter beschwingt erzählt die Autorin über Zwischenmenschliches, was alltäglich und überall vorfallen kann. Beim Lesen spürt man das Augenzwinkern, mit dem sie über Verhältnisse und Veränderungen im Leben schreibt. Dem geübten Leser zwingt sich dabei die Frage auf, ob wir uns nicht hin und wieder zu ernst nehmen. Auch die scheinbare Dramatik von Lebensereignissen vermiest uns das Leben. Ein positiver Blick in Gegenwärtiges und Zukünftiges ermöglicht doch ein viel entspannteres Leben. Es gibt Dinge und Ereignisse im weltlichen Dasein von jedem, die nicht zu ändern sind oder die den Mut der Veränderung herausfordern. Wichtig ist einzig und allein, dass man sich selbst treu bleibt und zu seinem Tun und zu seinen Überzeugungen steht. Wekwerth benutzt dabei nicht den moralischen Zeigefinger. Umgangssprachliche Wendungen finden ebenso Berechtigung wie ein flüssiger Schreibstil. Leicht zu lesen, dennoch kein Buch mit minderer Qualität, sondern eher das Gepäckstück, was zuerst in den Koffer muss, um am Strand gute Unterhaltung zu finden. Spritzig und amüsant. Lachmuskeln fördernd. Erholung pur. Was braucht Sommerliteratur mehr? Leser, die das Buch genießen. 

Samstag, 6. Juli 2013

Lisa-Doreen Roth: „Nebenwirkungen – Glücklich auf Sylt“

„Drei Freundinnen auf der Suche nach dem Glück“


So beginnt der Klappentext auf der Rückseite des Buches aus dem Traumstundenverlag. Nicht nur drei Freundinnen, sondern drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Jede lebt ihr Leben, jeder hat ihre Erfahrungen. Anscheinend sind es gerade die Unterschiede, die diese Frauen zusammenschweißen. Und wie bei jeder Frau dreht sich auch bei diesen Damen alles um das berühmte Thema „Mann“, abgesehen von den Mutter- und Hausfrauenqualitäten, die auch heute noch eine Frau mitbringen muss. Silvia, die rücksichtslose, die nur ihre Karriere und ihr eigenes Glück in den Vordergrund stellt. Ihr ist es dabei egal, ob sie Menschen verletzt, ob sie Konventionen mit Füßen tritt. Mona. Sie ist ihr Leben lang auf der Suche nach dem Mann, der nur sie liebt, auf der Suche nach ihrem Glück. Doris? Sie ist Witwe und hat sich scheinbar mit dem Alleinsein abgefunden.
Doch irgendwie haben die Drei ihr wahres Glück noch nicht gefunden. Die Leserin hat die Möglichkeit, sich mit einer der Frauen zu identifizieren. Gerade das macht das Buch von Lisa-Doreen Rothlesenswert. In einer authentischen Sprache lässt die Autorin ihr Publikum folgen. Leichte Lesekost zur „Entspannung“. Dennoch fehlte es diesem Buch nicht an Realität. Die Lesende fühlt mit Mona, die von ihrem Mann betrogen wird, nach Strich und Faden, die leidet, als sie von seinem Fehltritt erfährt. Doch ist man auch geneigt, Doris endlich wieder neues Glück zu finden.
Eines haben alle drei Frauen gemeinsam. Sie sind die starken Frauen, die unsere Gesellschaft ausmachen. Jede, die das Buch einmal anfängt zu lesen, hat sofort die Heldin gefunden, die ihrem eigenen Ich am nächsten kommt. Doch vielleicht gibt es auch eine Maike, die das Buch liest. Verurteilt wird diese Kategorie Frauen nicht. Sie wird nur nüchtern betrachtet und beschrieben. Das Urteil liegt bei denen, die lesen.
Ganz gleich, in welcher Lebenslage sich Frau befindet, bei der Lektüre trifft man sich wieder. Der Autorin gelingt es auch, ohne direkte Ansprache, ein Urteil über den einzelnen Typ der weiblichen Welt dem Rezipienten zu entlocken.
Roth beschränkt sich auf eine Alltagssprache, die ein Einfühlen in den Fortgang der Geschichte erleichtern und einen Lesefluss garantiert. Das Cover und der Inhalt ergänzen sich. Das Ende des Buches rechtfertigt das Coverbild. Umschlag und Inhalt bilden eine Einheit.

Amüsiert, erheitert, mitfühlend – so beendet man das Buch. Und Frau stell sich die Frage, ob sie so, wie sie lebt, weiter leben möchte, ob es nicht an der Zeit ist, ihr Leben in andere Bahnen zu lenken. Mir hat es viel Vergnügen bereitet. Ein gutes Buch. Empfehlung: ideale Strandlektüre, nicht nur für Sylt.

Samstag, 29. Juni 2013

Das besondere Buch in bleuem Leinem

Aud Tauber: „Das gewählte Haus“

Bibliografisches:
·         erschienen im Verlag 3.0 Zsolt Majsai
·         umfasst 48 Seiten
·         in Leinen gebunden, Handarbeit

Inhalt:
Indigor verlässt sein Zuhause und begibt sich auf die Reise. Er findet ein Haus, in dem er übernachten will. Ausgerüstet ist er mit sechs Mandeln, von denen er nur jeden Tag eine essen darf. Das Haus muss etwas Besonderes sein, denn er hat dort Kontakt mit der Angst. In seinem Kurzaufenthalt lernt er auch, was Liebe ist. Als er aus seiner Reise wieder erwacht, ist sein Vater Antarros bei ihm. Er erkennt, dass seine Reise ein Traum war wie all seine Erscheinungen ebenfalls. Antarros tauft ihn auf den Namen „Luzifer Antarros“ als Zeichen seiner Reife, die Reise des Lebens zu gehen.

„Liebe ist der Weg des Lebens, den alle Menschen erreichen sollten“


So oder so ähnlich könnte man das Thema des Buches zusammenfassen. Als mir das Buch zur Rezension gegeben wurde, war ich fasziniert vom äußeren Erscheinungsbild. Blaues Leinen, gebunden in Handarbeit und goldene Schrift. Sehr spartanisch mutet das Cover an, trägt es doch außer dem Titel und dem Autorennamen nur ein skizziertes Haus. Es ist das, was man gemeinhin als „das besondere Buch“ bezeichnen könnte. Und der Inhalt bestätigt den ersten Eindruck. Es ist besonders. Der Mensch auf der Reise zur Erkenntnis der Liebe, scharfe Kritik gegenüber jenen, die an Gott glauben und der etwas eigenwillige Name, den Indigor am Ende des Buches erhält. Keine Bettlektüre, wie ich dachte. Sehr verwirrend, wenn man an der letzten Seite angekommen ist.

Liest man auf der entsprechenden Verlagsseite über die Autorin, versteht man besser, weshalb sie so und nicht anders schreibt. Für sie ist es ein Buch der Verarbeitung von Erlebnissen. Mir als Leser und als Mensch öffneten sich viele Fragen. Was ist Liebe oder was ist Hass? Ist der Glaube an Gott der richtige Weg, den ich gehe? Was Luzifer mit Liebe zu tun? Im Nachwort geht die Autorin auf die Wahl der Namen ihrer Protagonisten ein. Luzifer wird definiert als der Lichtbringende, was im Allgemeinen nicht falsch ist. Dennoch wird der Fortgang der Namensentwicklung  außen vor gelassen. Alles in allem ist es ein außergewöhnliches Buch aber auch ein ehr verwirrendes Buch. Doch schon im Vorwort deutet die Autorin selbst daraufhin und bemerkt auch, dass viele Fragen beim Leser offen bleiben werden. Von ihr auch so gewünscht. Die Antworten soll der Rezipient selbst in seinem Leben finden. Liebe als Grundlage des Lebens? Sicher. Der Weg dorthin ist aber für jeden Menschen anders. Außer Acht lassen darf man nicht, dass auch Menschen durch ihren Glauben zu Gott zur Liebe finden. Das jedoch ist der besondere Weg, den jeder Mensch geht. In diesem Buch ist der Glaube zu Gott ein anscheinend sehr enttäuschender Weg gewesen. Lesenswert? Auf jeden Fall. Viele Fragen des eigenen Lebens werden aufgeworfen und fordern eine Beantwortung.

Freitag, 10. Mai 2013

Integration durch Bücher

Ich liebe die Türkei. Doch selbst mir fällt es noch heute schwer, die Menschen immer richtig zu verstehen. Das Land ist traumhaft, bietet eine unendliche Vielfältigkeit. Meer, Palmen, Strand. Berge und Schnee. Jeder Wunsch nach Natur wird hier erfüllt.
Die Menschen selbst scheinen diese Wunder nicht zu sehen oder wollen sie nicht sehen. Auch die Musik ist schon recht schwermütig.
Der deutsch-türkische Autor Deniz Berg hat seine Sicht des Lebens und des Aufwachsens in dieser Kultur nachhaltig beschrieben. 
Wer, wie ich das Land außerhalb der Hotels kennen und lieben gelernt hat, liest dieses Buch mit Kopfnicken. Dennoch war ich an vielen Stellen immer noch geschockt. 
Es ist ein lesenswertes Buch, trägt es doch weit mehr zur Integration und zum Verständnis der Kulturen bei als so manche Rede von Politikern.
Ich kann das behaupten, denn auch ich habe Erfahrungen - schlimme Erfahrungen - in diesem Land gemacht. Und trotz allem - auch wenn viele meiner Mitmenschen das nicht verstehen - ich liebe dieses Land. 
Beide haben wir eins gemeinsam: Wir lieben das Land, verstehen aber nicht diese "normale" Gewalt.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Auf der Suche nach der wahren Liebe

Adrian ist schon etwas betagt und er hat sie noch immer nicht gefunden: seine wahre Liebe, die ein Leben lang hält. Armand Perel hat in seiner amüsanten aber auch süffisanten Erzählweise ein Phänomen unserer Gesellschaft unter die Lupe genommen. Der Roman fesselt, wenn er auch nicht nur leichte Kost ist. Eine sehr ausgefeilte Sprache macht diesen Roman zu dem, was er ist. Ein etwas anderes Buch. Doch ich will die Rezension nicht vorwegnehmen. Der Link führt euch zu Emilias Kolumne. Hier gibt es auch noch eine Menge andere Rezensionen. 

Spannung gepaart mit heißer Erotik ...

... so habe ich den Roman von Sandra Henke gelesen. Meine Meinung wurde mal wieder bestätigt. Wir müssen nicht immer über den großen teich schauen. Auch bei uns gibt es tolle Erotikautorinnen, die dieses Thema mit einer gehörigen Portion Thriller verpacken können. Obwohl ich ein Erotikjunkie bin, finde ich dennoch nicht alle Bücher auch lesenswert. Doch hier konnte ich wieder einmal das Buch nicht weglegen.