Heute ist mir das eBook eines Jungautoren ins Auge gesprungen. Er will ohne Lektorat sein Buch der Leserschaft präsentieren. Flugs habe ich ihm eine Rezension angeboten. Mal sehen, was dabei rauskommt. Ich bin sehr gespannt.
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Freitag, 13. September 2019
Montag, 25. April 2016
Peggy Langhans: "Die Seele der Steine"
Bibliografie: im Schardt Verlag 2014 erschienen, 190 Seiten
Inhalt: Barbara Benoit lebt nur für den Erfolg ihrer Bücher. Bei einer Reise nach Berlin lernt sie Annika kennen, die ihr Leben im krassen Gegensatz zu Barbara führt. Einerseits beneidet Barbara die junge Annika, andererseits treibt ihr salopper Lebensstil die französische Autorin an der Rand des Wahnsinns.
Sprachliche Gestaltung und Cover: Peggy Langhans scheint der Autorin Christa Wolf sehr nahe zu stehen, denn an bestimmten Stellen lässt sich erkennen, dass sie sich der von Wolf so geliebten Ein-Wort-Sätze bedient. An diesen Stellen unterbricht sich der sonst so flüssige Schreibstil der Autorin. Langhans nimmt den Leser auf eine Reise mit, die so manchen Menschen selbst betrifft. Es ist die Frage nach dem Sinn des bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geführten Lebens und die Frage danach, ob man etwas ändern soll und möchte.
Sie deckt dabei auch die auf diese Person zukommenden Probleme, von bestimmten Dingen loszulassen, sich auf Neues einzulassen.
Die farbliche Gestaltung des Covers lässt schon auf eine Tristess im Leben der Protagonistin schließen. Die Darstellung des Wassers, dass die kleinen Sandkörnchen mit sich reißt, lässt die Assoziation zu, dass das Leben die Menschen mitreißt. Alles in allem kann man nur sagen, dass das Cover die eigentliche Grundstimmung des Romans wiedergibt.
Persönliche Meinung: Langhans' Roman ist nicht gerade das, was man als Gute-Nacht-Lektüre bezeichnet. Vielmehr verlangt sie vom Leser eine aktive Teilnahme am Leseprozess. Trotzdem ist es ein Buch, dass sich gut lesen lässt. Doch wie bereits erwähnt, kommt dieser bei den Ellipsen ins Stocken. Gut geschrieben und eine wohl durchdachte Handlung machen den Roman zu etwas Außergewöhnlichem. Doch wer jedoch auf bloße Unterhaltung hofft, wird enttäuscht.
Inhalt: Barbara Benoit lebt nur für den Erfolg ihrer Bücher. Bei einer Reise nach Berlin lernt sie Annika kennen, die ihr Leben im krassen Gegensatz zu Barbara führt. Einerseits beneidet Barbara die junge Annika, andererseits treibt ihr salopper Lebensstil die französische Autorin an der Rand des Wahnsinns.Sprachliche Gestaltung und Cover: Peggy Langhans scheint der Autorin Christa Wolf sehr nahe zu stehen, denn an bestimmten Stellen lässt sich erkennen, dass sie sich der von Wolf so geliebten Ein-Wort-Sätze bedient. An diesen Stellen unterbricht sich der sonst so flüssige Schreibstil der Autorin. Langhans nimmt den Leser auf eine Reise mit, die so manchen Menschen selbst betrifft. Es ist die Frage nach dem Sinn des bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geführten Lebens und die Frage danach, ob man etwas ändern soll und möchte.
Sie deckt dabei auch die auf diese Person zukommenden Probleme, von bestimmten Dingen loszulassen, sich auf Neues einzulassen.
Die farbliche Gestaltung des Covers lässt schon auf eine Tristess im Leben der Protagonistin schließen. Die Darstellung des Wassers, dass die kleinen Sandkörnchen mit sich reißt, lässt die Assoziation zu, dass das Leben die Menschen mitreißt. Alles in allem kann man nur sagen, dass das Cover die eigentliche Grundstimmung des Romans wiedergibt.
Persönliche Meinung: Langhans' Roman ist nicht gerade das, was man als Gute-Nacht-Lektüre bezeichnet. Vielmehr verlangt sie vom Leser eine aktive Teilnahme am Leseprozess. Trotzdem ist es ein Buch, dass sich gut lesen lässt. Doch wie bereits erwähnt, kommt dieser bei den Ellipsen ins Stocken. Gut geschrieben und eine wohl durchdachte Handlung machen den Roman zu etwas Außergewöhnlichem. Doch wer jedoch auf bloße Unterhaltung hofft, wird enttäuscht.
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Neuanfang,
neues Leben,
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tristes Leben
Freitag, 8. April 2016
Auch das ist die Autorin, die Erotik liebt ...
J J Cullen: "Freunde auf vier Pfoten Geschichten von und über Straßenhunde in Antalya
Inhalt: In verschiedenen Kurzgeschichten erzählt die Autorin selbst erlebte Geschichten. Die Helden sind Straßenhunde, die sie während ihres Lebens in der türkischen Stadt am Mittelmeer erlebt hat.
Manche Geschichten lassen dem Leser ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern, andere hingegen treiben dem Leser Tränen in die Augen, Tränen des Mitleids und Tränen der Wut.
Cover und sprachliche Gestaltung: Auch hier ist es der Autorin gelungen, ein Cover zu wählen, das den Leser einlädt, das Buch zu lesen. Ein blumige Sprache lässt den Hundefreund eintauchen in eine Welt der Tiere, die auf der Straße leben und sich nach nichts weiter sehnen als nach ein paar Streicheleinheiten und etwas Futter und Wasser. Anschaulich lässt Cullen den Rezipienten daran teilhaben, wie sie den Kontakt mit den Tieren aufnimmt, was sie für diese Fellnasen tut und wie sie sich in der Tierhilfe Antalya engagiert. Ein Buch, geschrieben mit Liebe und Hingabe, was sich auch in der Wahl der Worte ausdrückt.
Persönliche Meinung: Nur ein paar wenige Worte. Lesen und dann urteilen. Wer nach dem Lesen sich nicht auch für den Tierschutz engagiert, der hat ... Ach ich weiß es nicht. Und urteilen will ich auch nicht. Doch es ist ein großartiges Buch, in dem verschiedene Sichtweisen über die Straßenhunde dem Leser nahegebracht werden.
Fortsetzung folgt nun ...
Verlag: Selbstverlag, Dezember 2015
Inhalt: Sina hat sich von ihrem Alkoholexzess erholt und beginnt wieder in der Redaktion zu arbeiten. Gleich am ersten Tag wird sie wieder mit Semih, dem Mann, der sie in die Selbstzerstörung führte, konfrontiert. Eine seltsame Mail erreicht die Redakteure. Sie beginnen eine ziemlich waghalsige Recherche. Am Ende muss sie erkennen, dass Semih in einem Pfuhl von Drogen und Sex involviert ist. Ob das alles dennoch ihrer Liebe schadet oder sie noch mehr stärkt, stellt sich erst am Ende heraus.
Cover und sprachliche Gestaltung: In der Fortsetzung ihres Debütromans "Verfallen - Geliebter Herzensbrecher" bedient sich die Autorin einer nicht ganz so derben Sprache. Sie versucht, Erotik mit Thrill zu kombinieren, was ihr für den Anfang recht gut gelingt, auch wenn es sicherlich noch Möglichkeiten der Verbesserung gibt. Das Cover ist das ganze Gegenteil des ersten Romans. Ist jenes recht düster gestaltet, so zieht das zweite Cover den Leser mit einem brennendem Herz in den Bann. Titel und Cover bilden eine harmonische Einheit.
Persönliche Meinung: Cullen zeigt, dass sie nicht nur im Erotik-Genre sich zu bewegen weiß, sondern auch durchaus in anderen Genren gute Romane schreiben kann. Abgerundet in der Handlung schließt sich der zweite Band an. Gewagt finde ich, dass sie gerade jetzt das Thema multikulturelle Liebe aber auch Integration thematisiert. Und das auf ihre ganz eigene Weise. Für mich ebenso wie "Verfallen - Geliebter Herzensbrecher" ein lesenswertes Buch, das sowohl den Lesern von erotischen Romanen als auch Lesern von Thrillern gefallen wird.
Als Emilia Pfeifer bedient sie eher den Tatsachenroman. Man darf hoffen, dass in naher Zukunft auch unter diesem Namen wieder ein neuer Roman die Leser erfreut.
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Thriller
Aufarbeitung der Geschichte zweier deutscher Staaten
Corinna Bomann: Die Sturmrose
Verlag: Ullstein Verlag, März 2015
Inhalt: Annabel startet mit ihrer Tochter Leonie in ein neues Leben. Vor Saßnitz sieht sie die alte "Sturmrose". Irgendwie nimmt dieser alte Kutter sie gefangen. Was sie nicht ahnt, das Schiff hat selbst eine sehr bewegte Geschichte und spielte im kalten Krieg eine nicht unwichtige Rolle. Und es führt Annabel in ihre Vergangenheit, ermutigt sie, sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen.
Außerdem scheint das Schiff sie an eine neue Liebe zu binden. Doch der Abschluss mit der Vergangenheit birgt auch einen herben Verlust. Den Verlust der erst neu gefundenen Mutter.
Sprachliche Gestaltung: Bomann zieht den Leser von Anfang an in den Bann, da es ihr gelingt, die Protagonistin so zu beschreiben, dass man sich inmitten der Handlung wiederfindet. Kurze Sätze und direkte Rede lassen den Roman lebendig werden. Der gebrauchte Wortschatz stellt keine großen Ansprüche an den Leser, was von der Autorin sicherlich auch nicht beabsichtigt war. Vielmehr wird das eigentliche Anliegen des Romans in den Vordergrund gestellt. Deshalb ist die einfache durchaus gerechtfertigt. Rückblenden werden einfach durch neue Kapitel eingeleitet, was es dem Leser einfach macht sofort in der neuen Situation sich zurechtzufinden.
Sprache und Inhalt bilden eine Einheit, die dem eigentlichen Anliegen der Autorin Rechnung tragen.
Persönliche Meinung: Auch wenn man von Cover und Titel auf ein ganz anderes Genre schließen könnte, so hat mich dieses Buch gefesselt und zugleich gerührt. Die Protagonistin ist sehr sympathisch, aber auch ihre Eltern werden als sehr sympathisch geschildert. Ich bin selbst ein Kind der DDR, aber von Vielem habe ich erst jetzt erfahren, da doch die meisten - das ist meine Meinung - der DDR-Bürger gar keine Ahnung hatten, was in dem Staat eigentlich gelaufen ist. Viele, und dazu zähle ich mich ebenfalls, glaubten doch an das, was ihnen durch diverse Medien vermittelt wurde.
Um es auf einen Punkt zu bringen, Bomann ist es gelungen ein lesenswertes Buch zu schreiben. Von mir erhält dieser Roman das Prädikat "unbedingt lesen", auch wenn es an Action fehlt und die Handlung zeitlich folgend aufgebaut ist.
Hallo, ich bin noch immer da ...
Viele von euch haben bestimmt gedacht, dass ich meinen Blog geschlossen habe. Weit gefehlt. Dennoch musste ich in letzter Zeit zurücktreten. Zurücktreten mit dem Schreiben von Rezis, mit dem Lesen von Büchern und mit dem, was ich besonders gern tue ... Dem Schreiben.
Da gab es Dinge, die mir wichtiger waren. Ich musste Prioritäten setzen, die ich aber gern gesetzt habe. Doch jetzt beginne ich an dieser Stelle neu. Oder soll ich sagen, ich setze da fort, wo ich aufgehört habe. Ihr dürft euch also freuen, dürft gespannt sein.
Da gab es Dinge, die mir wichtiger waren. Ich musste Prioritäten setzen, die ich aber gern gesetzt habe. Doch jetzt beginne ich an dieser Stelle neu. Oder soll ich sagen, ich setze da fort, wo ich aufgehört habe. Ihr dürft euch also freuen, dürft gespannt sein.
Montag, 13. Januar 2014
SabineM. Gruber: „Beziehungsreise“
·
erschienen
2012 im Picus Verlag Wien
·
umfasst
222 Seiten
·
Hardcover
Inhalt:
Sophias Beziehung zu
Marcus ist nach zehn Jahren am Ende. Warum? Sie hat doch immer alles für die
Beziehung getan, glaubt sie. Doch Marcus hatte sie ja schon immer kritisiert.
Wie konnte sie nur so lange an dieser Beziehung, die noch nie eine war, festhalten.
Sophia erträgt zehn Jahre
lang Demütigungen, lässt sich kritisieren, verkommt zu einem Wesen, das sich
selbst entrechtet hat.
Marcus lebt seinen
unermesslichen Egoismus aus, lenkt nur kurzzeitig ein, wenn er merkt, dass er
sein finanzielles Polster Sophia verlieren könnte. Sie ist es, die ihm seine
Reisen zu seinen Traumzielen erfüllt. Dabei interessiert es ihn nicht, was
Sophia fühlt, denkt oder sich gar wünscht. Er lebt sein Leben, das ist für ihn
wichtig. Sie ist dabei nur ein Anhängsel, das er sich so zurechtbiegt, dass sie
zwar immer die Kreditkarte zückt, wenn es notwendig ist, und auch so für ihn da
ist, wenn es um die Erledigung unangenehmer Dinge geht. Doch Achtung lässt er
ihr nicht zukommen. Der Höhepunkt dieser gewaltvollen Beziehung ist die
Vergewaltigung während eines Urlaubs in der Steiermark. Dabei ist dieses
Vorgehen von Marcus nur die Spitze des Eisberges. Seine Gewalttätigkeit zeigt
sich schon viel früher, nimmt aber zu diesem Zeitpunkt nur eine besondere Form
an, wird direkt.
Sprachliche
Gestaltung:
Die Autorin verwendet
viele Ellipsen, um die Zerrissenheit von Sophia zu dokumentieren. Sogenannte
ein-Wort-Sätze dominieren ganze Seiten. Dem Leser wird unmissverständlich klar
gemacht, in welcher depressiven Grundhaltung sich die Protagonistin befindet.
Einfach Bilder, die an ihr vorüberziehen, gefühllos, abgestumpft. Tot. Es ist
eine eigenwillige Form des Schreibens, bedarf schon eines entsprechenden
Leseverhaltens des Rezipienten, obwohl die Grundaussage dieses Romans nicht nur
für leseerfahrenes Publikum gedacht ist. Erst durch diesen Roman können sich
einige Paare, besonders jedoch Frauen, die sich immer wieder für eine Beziehung
aufgeben, zum Nachdenken gelangen, ob sie diese oder so eine Beziehung möchten.
Ob es sich lohnt, sich für einen Partner gänzlich aufzugeben, ohne Willen, ohne
Wünsche und Bedürfnisse zu sein. Sich und sein eigenes Leben immer hintenan zu
stellen. Am Ende kam zur Frage: Was ist eine Beziehung? Was erwarte ich von
einer Beziehung?
Passend zum Thema ist das
Cover gestaltet. Ein Paar, das zwar auf den ersten Blick nebeneinander geht,
bei genauerer Betrachtung aber keinen gemeinsamen Weg geht. Grau-braune Töne
verdeutlichen die allgemeine Grundstimmung dieses Paares.
Sabine Gruber wählte für
ihren Roman den Rückblick. Nur so kann die Protagonistin mit ihrem Leben
abrechnen. Es ist keine Erzählung mit steigender Handlung, sondern eher eine
Abrechnung mit der Vergangenheit.
Thematische
Umsetzung:
Was ist eine gute und
lebenswerte Beziehung? Ab wann ist es Zeit, sich aus einer Beziehung zu lösen.
Wie lange sollte man auch in Krisen an einer Beziehung festhalten? Diese Fragen
kamen mir in den Sinn, als ich das Buch gelesen habe. Kann sein, dass andere
Leser andere Assoziationen mit diesem Buch verknüpfen. Zeichnet es sich nicht
schon am Anfang einer Beziehung ab, ob es sich lohnt, eine Beziehung zu leben?
Warum sind Frauen dazu bereit, sich für eine ersehnte Zweisamkeit zu
unterwerfen, ihr eigenes Ich vollkommen auszublenden? Wie weit darf man in
einer Beziehung man selbst sein?
Welches Fazit ich aus
eigenen Erfahrungen und der Lektüre gezogen habe? Schon kurz nach Beginn einer
vermeintlichen Beziehung zeichnet sich ab, wie gut oder wie schlecht eine
Beziehung ist. Es lohnt sich nicht, einem Phantom nachzujagen, zu versuchen,
etwas so zu gestalten, wie man es gern hätte. Wenn der andere Teil der
Partnerschaft sich von Anfang an so gibt, dass nur seine Wünsche und
Bedürfnisse von ihm berücksichtigt werden, dann hat eine Zweisamkeit keine
Chance. Es ist dann vermessen, zu versuchen, sich eine Traumwelt zu schaffen.
Am Ende ist der Preis unbezahlbar. Die Moral des Romans ist kurz gefasst:
Bereits zehn Jahre früher hätte Sophia auf diese Beziehung verzichten können
und damit auch die Erfahrung von Gewalt. Die Vergewaltigung war nur der höchste
Ausdruck der Missachtung.
Montag, 12. August 2013
Ein Liebesroman, der eigentlich keiner ist
Katharina Göbel: „Spiel der Tränen“
Bei meinem letzten Besuch im Verlag 3.0 drückte mir die Verlegerin ein Buch in die Hand, eben jenes Buch von Katharina Göbel. Ich sollte es lesen, sie wäre gespannt auf meine Rezension. Ein Liebesroman. Ein etwas anderer Liebesroman, anders wie auch dieser Verlag. So wurde mir das Buch angepriesen.
Ich habe es gelesen. Doch ich muss sagen, dass ich es schon kurz nach dem Anfang wieder weggelegt habe, denn es hatte für mich nichts mit Liebe, so wie ich sie mir vorstelle zu tun. Trotzdem raffte ich mich auf und las weiter. Liebe ist in diesem Buch wenig vorhanden. Mag sein, dass es an der Auffassung von mir liegt, was ich unter Liebe verstehe. Es ist nicht das Buch über Romantik, erfüllte Zweisamkeit. Vielmehr ist es ein Buch über Schmerzen, die die Seele vernarben, und über Schmerzen, die dem Körper zugefügt werden. Und das ist Liebe? Ja, manchmal schon. Viele Leser haben solche Art von Liebe schon erduldet, erdulden müssen, weil man glaubt, dann endlich wirklich, richtig geliebt zu werden.
Beim Lesen sah ich mich selbst, in dieser Beziehung, die mir wehgetan hat, mich zerstört hat. Und ich wollte der Protagonistin zurufen, sie solle endlich diesen Mann gehen lassen, sich von ihm losreißen. Nur dann gelingt es ihr ein neues Leben, ein tatsächlich erfülltes Leben zu genießen. Auf dem Klappentext lese ich Worte wie „Zerbrechlichkeit des Glücks“, „Machtspiele“, „die Geschichte einer Liebe, die genauso wunderbar wie auch unmöglich ist“. Liebe? Wieso spricht hier die Autorin von Liebe. Das, was die beiden Protagonisten verbindet, ist sexuelle Gemeinsamkeit, Trieb, den man befriedigen will. An keiner Stelle des Buches konnte ich etwas von Zärtlichkeit lesen, die nicht gleich auf körperliche Befriedigung ausgelegt war. Nirgendwo ein Zeichen von Gemeinsamkeit, Freundschaft. Was verbindet beide eigentlich. Gemeinsamer guter Sex. Ist das Liebe? Die Liebe, die wir heute leben, fernab von wahren und tiefen Gefühlen? Wie kann ich Liebe und Machtspiel verbinden? Der Katalog der Fragen lässt sich bedingungslos fortsetzen.
Am Ende stellt sich mir als Leser die Frage, ob das alles, was ich eben gelesen habe, Realität oder Fiktion ist. Lange habe ich darüber nachgedacht. Mein Ergebnis: In vielen Beziehungen ist ein solches Vorgehen traurige Realität. Man bleibt zusammen, weil man ohne den anderen nicht lebensfähig ist, weil man Angst hat, allein nicht zurechtzukommen. Gibt es noch die wahre Liebe? Liebe, die auf Vertrauen, Rücksicht, Kameradschaft und einem großen Maß an Verlangen besteht? Es gibt sie noch, wenn auch eher selten.
Sprachlich gewandt hat Göbel ein Thema zu Papier gebracht, das alltäglich ist, aber wie viele Themen in unserer Gesellschaft einfach tabuisiert ist. Weshalb sollte man über etwas sprechen, das so gar nicht in unsere Spaßgesellschaft passt. Göbel tut es in Form eines Tagebuches. Es ist kein schönes Buch im eigentlichen Sinne, das man nach Feierabend mit einem Glas Rotwein genießt. Dennoch gehört es in unsere Tage, um uns selbst vor Augen zu führen, wie oberflächlich wir mit solchen sensiblen Worten wie Liebe umgehen.
Mittwoch, 17. Juli 2013
Liebe geht fast immer unerwartete Wege
Tanja Wekwerth: „Ein Hummer macht noch keinen Sommer“
Pünktlich zu Beginn der Sommerleselust veröffentlicht der Goldmann Verlag einen neuen Roman von Tanja Wekwerth, der in jedes Urlaubsgepäck gehört. Sommer, die Zeit der Liebe und der Verliebten. Doch manchmal auch die Zeit der Traurigkeit, der Enttäuschung. Theodor und Nathalie erleben diesen Sommer mit Depressionen und Verlusten. Für Nathalie ist die Krise ihres Psychologen Theodor äußerst desaströs, denn ihm fehlt gerade jetzt das notwendige Verständnis für seine Patienten. Noch verheerender ist die Tatsache, dass sich Nathalie in ihren Therapeuten verliebt, Hals über Kopf. Und er? Er nimmt sie in dieser Lebenslage nicht ernst, was zu tiefgreifenden seelischen Verletzungen bei ihr führt. Doch ein Sommerroman wäre kein Sommerroman, wenn es am Ende nicht doch ein Happy End gibt, zumal die Coverfarbe Pink schon darauf schließen lässt. Schon beim ersten Blick auf das Buch wird der Leser über den Schauplatz des Romans informiert. Der kleine Mops in der Ecke deutet darauf hin, dass auch er eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Seine Magenverstimmung bringt Nathalie auf den Pfad der Liebe. Heiter beschwingt erzählt die Autorin über Zwischenmenschliches, was alltäglich und überall vorfallen kann. Beim Lesen spürt man das Augenzwinkern, mit dem sie über Verhältnisse und Veränderungen im Leben schreibt. Dem geübten Leser zwingt sich dabei die Frage auf, ob wir uns nicht hin und wieder zu ernst nehmen. Auch die scheinbare Dramatik von Lebensereignissen vermiest uns das Leben. Ein positiver Blick in Gegenwärtiges und Zukünftiges ermöglicht doch ein viel entspannteres Leben. Es gibt Dinge und Ereignisse im weltlichen Dasein von jedem, die nicht zu ändern sind oder die den Mut der Veränderung herausfordern. Wichtig ist einzig und allein, dass man sich selbst treu bleibt und zu seinem Tun und zu seinen Überzeugungen steht. Wekwerth benutzt dabei nicht den moralischen Zeigefinger. Umgangssprachliche Wendungen finden ebenso Berechtigung wie ein flüssiger Schreibstil. Leicht zu lesen, dennoch kein Buch mit minderer Qualität, sondern eher das Gepäckstück, was zuerst in den Koffer muss, um am Strand gute Unterhaltung zu finden. Spritzig und amüsant. Lachmuskeln fördernd. Erholung pur. Was braucht Sommerliteratur mehr? Leser, die das Buch genießen.
Mittwoch, 19. Juni 2013
Literatur als Ausdruck von Bildung oder Vielfältigkeit der Bücher erreicht großen Leserkreis
Bevor man diese Frage eingehend beantwortet, muss man sich zuerst darüber im Klaren sein, wie man Literatur definiert. Viele Wissenschaftler haben das bereits vor mir getan und ich mag heute keine wissenschaftliche Abhandlung darüber schreiben. Alles, was in Form eines Buches oder als e-Book auf dem Markt erscheint, ist Literatur. Ob es gute oder schlechte ist, richtet sich einzig und allein nach dem Konsumenten.
Wer danach fragt, ob ein Buch gut oder schlecht ist, sollte noch andere Faktoren wie Erfahrungen, Alter, soziales Umfeld und Bildungsstand eines Leser kennen. Doch auch der Grund, weshalb jemand liest, entscheidet darüber, welches Buch der Leser ind die Hand nimmt.
Nun sagte mir jemand vor Kurzem, dass er viel liest. So weit, so gut. Ich dachte, wir könnten uns unterhalten.Weit gefehlt. Denn er teilte mir mit, dass er nur Sachbücher liest. Alles andere sei keine Literatur für ihn.
Wie bitte? Ich war geschockt. Belletristik dient der Verdummung der Menschheit, war seine rigorose Antwort. Mal kurz nachgedacht. Zu Beletristik gehört auch unsere sogenannte und darin eingeordnete Weltliteratur. Goethe, Schiller, Heine, Fontane ... Und die verdummen die Menschheit. Ok, es gehören auch alle anderen unterhaltsamen Werke dazu. Mir fällt dazu ein Sandra Henke, Dan Brown, Barbara Wood, Elke Schwab, Susan Mallery. Die List könnte ich unbegrenzt fortsetzen. Alles zur Verdummung der Menschheit?! Ich glaube, das solche Aussagen von einer eher eingeschränkten Sicht deuten. Weltveränderer nannte er sich. Aufklärer im engeren Sinne. Mir ist bis heute nicht klar, weshalb sich jemand mit einer so eingeschränkten Sicht als Retter der Menschheit bezeichnen kann. Ist das vielleicht ein Zeichen seiner Überheblichkeit.
Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich in Puncto Literatur die Fachfrau bin. Ich habe bisher viel gelesen, viele Genre erprobt. Doch Menschen nach ihren Lesegewohnheiten zu beurteilen, nehme ich mir nicht heraus. Schon gar nicht, sie dann in eine Bildungskategorie einzuordnen. Das wäre vermessen.
Je länger ich darüber nachdenke, muss ich noch eine andere Seite des Ganzen beleuchten. Seit geraumer Zeit widme ich mich auch sehr der sogenannten erotischen Literatur. Als ich mich dazu bekannt habe, erfuhr ich von einigen Seiten Unverständnis, ja sogar Entrüstung. Warum? Ich habe dafür nur eine Erklärung. Diese Menschen haben entweder eine gestörtes Verhältnis zu diesem Teil unseres Lebens oder es sind jene, die nach außen sich darüber aufregen und heimlich diese Art von Literatur doch und vielleicht sogar sehr intensiv konsumieren.
"Wie kannst du nur?" "Das ist doch Schweinkram." Das waren noch die harmlosesten Reaktionen.
Ichs tehe dazu. Rezensieren, lektoriere und lese erotische Literatur. Und man sollte es nicht glauben, ich habe sogar Spaß dabei.
Was soll Literatur bewirken? Sie soll auf der einen Seite bilden aber ebenso soll sie unterhalten. Und je nachdem, welcher Seite man den Zuschlag gibt, wählt man SEINE Literatur aus. Und ich nehme Abstand von jenen Lesern, die auf ihre Frage, ob ich den einen oder anderen Autor kenne mit der entsetzten Frage antworten: "Was, den/die kennst du nicht. Das kann doch gar nicht sein. Was hast du denn für ein Leseverhalten?" Bevor jemand mir diese Fragen stellen will, soll er sich besser von mir abwenden. Bei dem immensen Angebot auf dem heutigen Buchmarkt kann kein Leser alle Autoren kennen. Täglich kommen neue hinzu, die gute Bücher schreiben oder besser gesagt, Bücher, die meinem Geschmack entsprechen.
Nahetreten möchte ich mit meinem Post niemanden. Doch habe die Nase voll von selbsterklärten Büchergurus.
Wer danach fragt, ob ein Buch gut oder schlecht ist, sollte noch andere Faktoren wie Erfahrungen, Alter, soziales Umfeld und Bildungsstand eines Leser kennen. Doch auch der Grund, weshalb jemand liest, entscheidet darüber, welches Buch der Leser ind die Hand nimmt.
Nun sagte mir jemand vor Kurzem, dass er viel liest. So weit, so gut. Ich dachte, wir könnten uns unterhalten.Weit gefehlt. Denn er teilte mir mit, dass er nur Sachbücher liest. Alles andere sei keine Literatur für ihn.
Wie bitte? Ich war geschockt. Belletristik dient der Verdummung der Menschheit, war seine rigorose Antwort. Mal kurz nachgedacht. Zu Beletristik gehört auch unsere sogenannte und darin eingeordnete Weltliteratur. Goethe, Schiller, Heine, Fontane ... Und die verdummen die Menschheit. Ok, es gehören auch alle anderen unterhaltsamen Werke dazu. Mir fällt dazu ein Sandra Henke, Dan Brown, Barbara Wood, Elke Schwab, Susan Mallery. Die List könnte ich unbegrenzt fortsetzen. Alles zur Verdummung der Menschheit?! Ich glaube, das solche Aussagen von einer eher eingeschränkten Sicht deuten. Weltveränderer nannte er sich. Aufklärer im engeren Sinne. Mir ist bis heute nicht klar, weshalb sich jemand mit einer so eingeschränkten Sicht als Retter der Menschheit bezeichnen kann. Ist das vielleicht ein Zeichen seiner Überheblichkeit.
Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich in Puncto Literatur die Fachfrau bin. Ich habe bisher viel gelesen, viele Genre erprobt. Doch Menschen nach ihren Lesegewohnheiten zu beurteilen, nehme ich mir nicht heraus. Schon gar nicht, sie dann in eine Bildungskategorie einzuordnen. Das wäre vermessen.
Je länger ich darüber nachdenke, muss ich noch eine andere Seite des Ganzen beleuchten. Seit geraumer Zeit widme ich mich auch sehr der sogenannten erotischen Literatur. Als ich mich dazu bekannt habe, erfuhr ich von einigen Seiten Unverständnis, ja sogar Entrüstung. Warum? Ich habe dafür nur eine Erklärung. Diese Menschen haben entweder eine gestörtes Verhältnis zu diesem Teil unseres Lebens oder es sind jene, die nach außen sich darüber aufregen und heimlich diese Art von Literatur doch und vielleicht sogar sehr intensiv konsumieren.
"Wie kannst du nur?" "Das ist doch Schweinkram." Das waren noch die harmlosesten Reaktionen.
Ichs tehe dazu. Rezensieren, lektoriere und lese erotische Literatur. Und man sollte es nicht glauben, ich habe sogar Spaß dabei.
Was soll Literatur bewirken? Sie soll auf der einen Seite bilden aber ebenso soll sie unterhalten. Und je nachdem, welcher Seite man den Zuschlag gibt, wählt man SEINE Literatur aus. Und ich nehme Abstand von jenen Lesern, die auf ihre Frage, ob ich den einen oder anderen Autor kenne mit der entsetzten Frage antworten: "Was, den/die kennst du nicht. Das kann doch gar nicht sein. Was hast du denn für ein Leseverhalten?" Bevor jemand mir diese Fragen stellen will, soll er sich besser von mir abwenden. Bei dem immensen Angebot auf dem heutigen Buchmarkt kann kein Leser alle Autoren kennen. Täglich kommen neue hinzu, die gute Bücher schreiben oder besser gesagt, Bücher, die meinem Geschmack entsprechen.
Nahetreten möchte ich mit meinem Post niemanden. Doch habe die Nase voll von selbsterklärten Büchergurus.
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Thriller,
Unterhaltung
Montag, 25. Februar 2013
Ankündigung
Zwar ist mein Buch noch nicht lieferbar, aber ist schon Im Verzeichnis der Neuerscheinungen vorhanden. Ich freue mich. Wer möchte kann es schon mal vorbestellen. Das geht über den Verlag selbst oder auch über mich.
Donnerstag, 10. Januar 2013
Ein misslungener Krimi
Schon der Einband ist nicht gerade ein Hingucker. Und leider wird der Leser in seiner Meinung bestärkt. Keine Spannung, aber viel pessimistische Beschreibung des Ruhrgebietes, so beginnt das Buch. Scheinbar sollte auch die Herstellung so preiswert als möglich sein. Das ging leider zu Kosten des Krimis.
Was mich jedoch am meisten enttäuscht hat, war die Tatsache, dass die eigentliche Geschichte sich sehr gut für einen Krimi eignet.
Doch darf der Leser auch erwarten, dass ein Buch fehlerfrei ist. Gehen wir nicht immer davon aus, dass uns Bücher auch zu einem korrekten Sprachgebrauch im mündlichen und schriftlichen Bereich führen. So ist ein gutes Lektorat immer unersetzlich. Das hat aber auch seinen Preis. Gibt es doch Lektoren, die sich als solche bezeichnen, aber wenig Sachkenntnis haben. Meine Meinung zu diesem Krimi könnt ihr hier nachlesen. Eine Empfehlung kann ich leider nicht geben.
Was mich jedoch am meisten enttäuscht hat, war die Tatsache, dass die eigentliche Geschichte sich sehr gut für einen Krimi eignet.
Doch darf der Leser auch erwarten, dass ein Buch fehlerfrei ist. Gehen wir nicht immer davon aus, dass uns Bücher auch zu einem korrekten Sprachgebrauch im mündlichen und schriftlichen Bereich führen. So ist ein gutes Lektorat immer unersetzlich. Das hat aber auch seinen Preis. Gibt es doch Lektoren, die sich als solche bezeichnen, aber wenig Sachkenntnis haben. Meine Meinung zu diesem Krimi könnt ihr hier nachlesen. Eine Empfehlung kann ich leider nicht geben.
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