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Freitag, 13. September 2019

Buch ohne Lektorat

Heute ist mir das eBook eines Jungautoren ins Auge gesprungen. Er will ohne Lektorat sein Buch der Leserschaft präsentieren. Flugs habe ich ihm eine Rezension angeboten. Mal sehen, was dabei rauskommt. Ich bin sehr gespannt. 

Montag, 12. August 2013

Ein Liebesroman, der eigentlich keiner ist

Katharina Göbel: „Spiel der Tränen“
Bei meinem letzten Besuch im Verlag 3.0 drückte mir die Verlegerin ein Buch in die Hand, eben jenes Buch von Katharina Göbel. Ich sollte es lesen, sie wäre gespannt auf meine Rezension. Ein Liebesroman. Ein etwas anderer Liebesroman, anders wie auch dieser Verlag. So wurde mir das Buch angepriesen.
Ich habe es gelesen. Doch ich muss sagen, dass ich es schon kurz nach dem Anfang wieder weggelegt habe, denn es hatte für mich nichts mit Liebe, so wie ich sie mir vorstelle zu tun. Trotzdem raffte ich mich auf und las weiter. Liebe ist in diesem Buch wenig vorhanden. Mag sein, dass es an der Auffassung von mir liegt, was ich unter Liebe verstehe. Es ist nicht das Buch über Romantik, erfüllte Zweisamkeit. Vielmehr ist es ein Buch über Schmerzen, die die Seele vernarben, und über Schmerzen, die dem Körper zugefügt werden. Und das ist Liebe? Ja, manchmal schon. Viele Leser haben solche Art von Liebe schon erduldet, erdulden müssen, weil man glaubt, dann endlich wirklich, richtig geliebt zu werden.
Beim Lesen sah ich mich selbst, in dieser Beziehung, die mir wehgetan hat, mich zerstört hat. Und ich wollte der Protagonistin zurufen, sie solle endlich diesen Mann gehen lassen, sich von ihm losreißen. Nur dann gelingt es ihr ein neues Leben, ein tatsächlich erfülltes Leben zu genießen. Auf dem Klappentext lese ich Worte wie „Zerbrechlichkeit des Glücks“, „Machtspiele“, „die Geschichte einer Liebe, die genauso wunderbar wie auch unmöglich ist“. Liebe? Wieso spricht hier die Autorin von Liebe. Das, was die beiden Protagonisten verbindet, ist sexuelle Gemeinsamkeit, Trieb, den man befriedigen will. An keiner Stelle des Buches konnte ich etwas von Zärtlichkeit lesen, die nicht gleich auf körperliche Befriedigung ausgelegt war. Nirgendwo ein Zeichen von Gemeinsamkeit, Freundschaft. Was verbindet beide eigentlich. Gemeinsamer guter Sex. Ist das Liebe? Die Liebe, die wir heute leben, fernab von wahren und tiefen Gefühlen? Wie kann ich Liebe und Machtspiel verbinden? Der Katalog der Fragen lässt sich bedingungslos fortsetzen.
Am Ende stellt sich mir als Leser die Frage, ob das alles, was ich eben gelesen habe, Realität oder Fiktion ist. Lange habe ich darüber nachgedacht. Mein Ergebnis: In vielen Beziehungen ist ein solches Vorgehen traurige Realität. Man bleibt zusammen, weil man ohne den anderen nicht lebensfähig ist, weil man Angst hat, allein nicht zurechtzukommen. Gibt es noch die wahre Liebe? Liebe, die auf Vertrauen, Rücksicht, Kameradschaft und einem großen Maß an Verlangen besteht? Es gibt sie noch, wenn auch eher selten.

Sprachlich gewandt hat Göbel ein Thema zu Papier gebracht, das alltäglich ist, aber wie viele Themen in unserer Gesellschaft einfach tabuisiert ist. Weshalb sollte man über etwas sprechen, das so gar nicht in unsere Spaßgesellschaft passt. Göbel tut es in Form eines Tagebuches. Es ist kein schönes Buch im eigentlichen Sinne, das man nach Feierabend mit einem Glas Rotwein genießt. Dennoch gehört es in unsere Tage, um uns selbst vor Augen zu führen, wie oberflächlich wir mit solchen sensiblen Worten wie Liebe umgehen. 

Samstag, 29. Juni 2013

Das besondere Buch in bleuem Leinem

Aud Tauber: „Das gewählte Haus“

Bibliografisches:
·         erschienen im Verlag 3.0 Zsolt Majsai
·         umfasst 48 Seiten
·         in Leinen gebunden, Handarbeit

Inhalt:
Indigor verlässt sein Zuhause und begibt sich auf die Reise. Er findet ein Haus, in dem er übernachten will. Ausgerüstet ist er mit sechs Mandeln, von denen er nur jeden Tag eine essen darf. Das Haus muss etwas Besonderes sein, denn er hat dort Kontakt mit der Angst. In seinem Kurzaufenthalt lernt er auch, was Liebe ist. Als er aus seiner Reise wieder erwacht, ist sein Vater Antarros bei ihm. Er erkennt, dass seine Reise ein Traum war wie all seine Erscheinungen ebenfalls. Antarros tauft ihn auf den Namen „Luzifer Antarros“ als Zeichen seiner Reife, die Reise des Lebens zu gehen.

„Liebe ist der Weg des Lebens, den alle Menschen erreichen sollten“


So oder so ähnlich könnte man das Thema des Buches zusammenfassen. Als mir das Buch zur Rezension gegeben wurde, war ich fasziniert vom äußeren Erscheinungsbild. Blaues Leinen, gebunden in Handarbeit und goldene Schrift. Sehr spartanisch mutet das Cover an, trägt es doch außer dem Titel und dem Autorennamen nur ein skizziertes Haus. Es ist das, was man gemeinhin als „das besondere Buch“ bezeichnen könnte. Und der Inhalt bestätigt den ersten Eindruck. Es ist besonders. Der Mensch auf der Reise zur Erkenntnis der Liebe, scharfe Kritik gegenüber jenen, die an Gott glauben und der etwas eigenwillige Name, den Indigor am Ende des Buches erhält. Keine Bettlektüre, wie ich dachte. Sehr verwirrend, wenn man an der letzten Seite angekommen ist.

Liest man auf der entsprechenden Verlagsseite über die Autorin, versteht man besser, weshalb sie so und nicht anders schreibt. Für sie ist es ein Buch der Verarbeitung von Erlebnissen. Mir als Leser und als Mensch öffneten sich viele Fragen. Was ist Liebe oder was ist Hass? Ist der Glaube an Gott der richtige Weg, den ich gehe? Was Luzifer mit Liebe zu tun? Im Nachwort geht die Autorin auf die Wahl der Namen ihrer Protagonisten ein. Luzifer wird definiert als der Lichtbringende, was im Allgemeinen nicht falsch ist. Dennoch wird der Fortgang der Namensentwicklung  außen vor gelassen. Alles in allem ist es ein außergewöhnliches Buch aber auch ein ehr verwirrendes Buch. Doch schon im Vorwort deutet die Autorin selbst daraufhin und bemerkt auch, dass viele Fragen beim Leser offen bleiben werden. Von ihr auch so gewünscht. Die Antworten soll der Rezipient selbst in seinem Leben finden. Liebe als Grundlage des Lebens? Sicher. Der Weg dorthin ist aber für jeden Menschen anders. Außer Acht lassen darf man nicht, dass auch Menschen durch ihren Glauben zu Gott zur Liebe finden. Das jedoch ist der besondere Weg, den jeder Mensch geht. In diesem Buch ist der Glaube zu Gott ein anscheinend sehr enttäuschender Weg gewesen. Lesenswert? Auf jeden Fall. Viele Fragen des eigenen Lebens werden aufgeworfen und fordern eine Beantwortung.

Samstag, 15. Juni 2013

Neues über das Buch "Misshandelt im Namen seiner Ehre"

Es gibt Leute, die schreiben Rezensionen ohne zu wissen, was damit auf den Weg bringen. Doch ich habe heute im Internet eine Buchvorstellung und eine Rezension gelesen, die mich tief beeindruckt haben.
Was sollen Buchvorstellungen bewirken? Es sollen lesenswerte Bücher oder auch neue Bücher generell dem Leser bekannt gemacht werden. Dabei gibt es unterschiedliche Genre. Jeder Buchliebhaber soll das finden, was seinem Lesegeschmack entspricht. Noch bevor man sich ein Buch kauft, sollte man von unabhängigen Lesern erfahren, um was es in diesem Buch geht. Dafür sollen diese Bewertungen neutral sein, sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Und wozu dient eine Rezension? Für den Leser. Stimmt. Doch nicht nur. Auch der Autor selbst kann viel über sein Buch erfahren, neue Sichtweisen entdecken, die ihm selbst im Schreibprozess gar nicht so aufgefallen sind. Ebenso erfährt der Autor, wie Leser sein Buch aufnehmen, wie sie es für sich selbst interpretieren. Dabei ist es unheimlich wichtig, dass Rezensionen sehr objektiv geschrieben werden. Sie sollen kritisch sein, aber fair. Nur so kann der Leser darüber entscheiden, ob das Buch für ihn lohnenswert ist. Der Autor selbst kann viel aus einer guten Rezension lernen. Er kann bei künftigen Büchern Mängel beseitigen, sei es Stil oder Ausdruck.
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass jede Rezension alle Seiten eines Buches beleuchtet, sollte nicht ein Buch zerreißen, so wie das oft von Toprezensenten in den Medien gemacht wird.
Ich habe heute eine Buchvorstellung und eine Rezension gelesen, die beispielgebend sind. Beide haben sich dem Buch von Emilia Pfeifer "Misshandelt im Namen seiner Ehre" gewidmet.
Ich versuche immer, diese Punkte bei meine Rezensionen einzuhalten.