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Samstag, 29. Juni 2013

Das besondere Buch in bleuem Leinem

Aud Tauber: „Das gewählte Haus“

Bibliografisches:
·         erschienen im Verlag 3.0 Zsolt Majsai
·         umfasst 48 Seiten
·         in Leinen gebunden, Handarbeit

Inhalt:
Indigor verlässt sein Zuhause und begibt sich auf die Reise. Er findet ein Haus, in dem er übernachten will. Ausgerüstet ist er mit sechs Mandeln, von denen er nur jeden Tag eine essen darf. Das Haus muss etwas Besonderes sein, denn er hat dort Kontakt mit der Angst. In seinem Kurzaufenthalt lernt er auch, was Liebe ist. Als er aus seiner Reise wieder erwacht, ist sein Vater Antarros bei ihm. Er erkennt, dass seine Reise ein Traum war wie all seine Erscheinungen ebenfalls. Antarros tauft ihn auf den Namen „Luzifer Antarros“ als Zeichen seiner Reife, die Reise des Lebens zu gehen.

„Liebe ist der Weg des Lebens, den alle Menschen erreichen sollten“


So oder so ähnlich könnte man das Thema des Buches zusammenfassen. Als mir das Buch zur Rezension gegeben wurde, war ich fasziniert vom äußeren Erscheinungsbild. Blaues Leinen, gebunden in Handarbeit und goldene Schrift. Sehr spartanisch mutet das Cover an, trägt es doch außer dem Titel und dem Autorennamen nur ein skizziertes Haus. Es ist das, was man gemeinhin als „das besondere Buch“ bezeichnen könnte. Und der Inhalt bestätigt den ersten Eindruck. Es ist besonders. Der Mensch auf der Reise zur Erkenntnis der Liebe, scharfe Kritik gegenüber jenen, die an Gott glauben und der etwas eigenwillige Name, den Indigor am Ende des Buches erhält. Keine Bettlektüre, wie ich dachte. Sehr verwirrend, wenn man an der letzten Seite angekommen ist.

Liest man auf der entsprechenden Verlagsseite über die Autorin, versteht man besser, weshalb sie so und nicht anders schreibt. Für sie ist es ein Buch der Verarbeitung von Erlebnissen. Mir als Leser und als Mensch öffneten sich viele Fragen. Was ist Liebe oder was ist Hass? Ist der Glaube an Gott der richtige Weg, den ich gehe? Was Luzifer mit Liebe zu tun? Im Nachwort geht die Autorin auf die Wahl der Namen ihrer Protagonisten ein. Luzifer wird definiert als der Lichtbringende, was im Allgemeinen nicht falsch ist. Dennoch wird der Fortgang der Namensentwicklung  außen vor gelassen. Alles in allem ist es ein außergewöhnliches Buch aber auch ein ehr verwirrendes Buch. Doch schon im Vorwort deutet die Autorin selbst daraufhin und bemerkt auch, dass viele Fragen beim Leser offen bleiben werden. Von ihr auch so gewünscht. Die Antworten soll der Rezipient selbst in seinem Leben finden. Liebe als Grundlage des Lebens? Sicher. Der Weg dorthin ist aber für jeden Menschen anders. Außer Acht lassen darf man nicht, dass auch Menschen durch ihren Glauben zu Gott zur Liebe finden. Das jedoch ist der besondere Weg, den jeder Mensch geht. In diesem Buch ist der Glaube zu Gott ein anscheinend sehr enttäuschender Weg gewesen. Lesenswert? Auf jeden Fall. Viele Fragen des eigenen Lebens werden aufgeworfen und fordern eine Beantwortung.

Freitag, 10. Mai 2013

Integration durch Bücher

Ich liebe die Türkei. Doch selbst mir fällt es noch heute schwer, die Menschen immer richtig zu verstehen. Das Land ist traumhaft, bietet eine unendliche Vielfältigkeit. Meer, Palmen, Strand. Berge und Schnee. Jeder Wunsch nach Natur wird hier erfüllt.
Die Menschen selbst scheinen diese Wunder nicht zu sehen oder wollen sie nicht sehen. Auch die Musik ist schon recht schwermütig.
Der deutsch-türkische Autor Deniz Berg hat seine Sicht des Lebens und des Aufwachsens in dieser Kultur nachhaltig beschrieben. 
Wer, wie ich das Land außerhalb der Hotels kennen und lieben gelernt hat, liest dieses Buch mit Kopfnicken. Dennoch war ich an vielen Stellen immer noch geschockt. 
Es ist ein lesenswertes Buch, trägt es doch weit mehr zur Integration und zum Verständnis der Kulturen bei als so manche Rede von Politikern.
Ich kann das behaupten, denn auch ich habe Erfahrungen - schlimme Erfahrungen - in diesem Land gemacht. Und trotz allem - auch wenn viele meiner Mitmenschen das nicht verstehen - ich liebe dieses Land. 
Beide haben wir eins gemeinsam: Wir lieben das Land, verstehen aber nicht diese "normale" Gewalt.