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Dienstag, 25. Juli 2017

Alles über Bücher oder sonst noch was?

Bisher habe ich hier immer nur Rezensionen über Bücher geschrieben. Heute soll dies mal anders sein, denn schon eine geraume Zeit beschäftigt mich etwas ganz anderes. Es ist meine Heimatstadt Greiz, gelegen im Vogtland eingerahmt von wunderschöner Landschaft. Einst Perle des Vogtlandes mit viel Grün, Wald und vor allem liebe herzliche Menschen. Der ideale Platz also, um dort zu leben.
Allerdings zeigt sich die Realität von einer anderen Seite. Junge Menschen wandern zuhauf ab. Arbeitsplätze sind rar. Warum?

Ich könnte es mir einfach machen und behaupten, dass unsere Stadtväter Vieles versäumt haben. Sicher ist da etwas Wahres dran. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Bestimmt gibt da noch sehr vielschichtige Gründe, dass meine kleine Heimatstadt noch immer im Dornröschenschlaf verharrt.
Auch die Bürger sind neuem gegenüber stets sehr skeptisch, fragen immer, ob das alles gut und richtig ist. Doch ist es nicht einfach so, dass nur der Versuch klug macht?
Konzepte für ein neues Leben in Greiz gab es reichlich. Da wollten wir doch mal auf Tourismus machen. Das scheint aber gehörig in die Hosen gegangen zu sein, denn nirgends kann ich ein Hotel finden, wo ich selbst Urlaub machen würde. Dabei braucht man doch nur mal in typische Urlaubsländer zu schauen und sich hier und da eine Idee mopsen. Raum dafür gibt es genügend in Greiz.
Ach beinahe hätte ich es doch fast vergessen. Haben wir unsere Textiltradition schon total begraben? Stoffe werden nicht nur in China und anderen Ländern der dritten Welt produziert. Die Voraussetzungen sind vorhanden. Dazu noch das Textilforschungsinstitut ...
Ihr seht also, mir kreiseln eine Menge Gedanken durch den Kopf und das nicht erst seit gestern und heute, denn immer wenn ich nach Hause komme, sehe ich, wie meine Heimatstadt zusehends verfällt. Das und genau das tut mir sehr weh, denn irgendwann will auch ich wieder nach Hause. Schlimm genug, dass wir in die alten Bundesländer ausweichen mussten, weil meine Tochter in Greiz keine Arbeit gefunden hat. Auch meine Mutter musste ich aus ihrer Heimat hierher holen, da eine ansprechende Intensivpflege nicht vorhanden war. Dieser Schritt war kein einfacher, aber notwendig.
Wird es endlich einen Weg geben, dem romantischen Städtchen wieder Leben einzuhauchen. Ich bitte darum und vielleicht sogar im Namen noch anderer Greizer, die wieder zu Hause leben und arbeiten möchten. Die Bilder, die ich am Ende einfüge, eignen sich doch allemal als Postkartenmotiv. Dazu braucht es aber die Möglichkeit, auch seine Brötchen an diesem Ort zu verdienen.
Inspiriert, meine Gedanken hier darzulegen, wurde ich übrigens durch einen Artikel im Vogltandspiegel, einer Internetzeitung, die ich regelmäßig lese.





Sonntag, 29. September 2013

Anika Werkmeister: „Wenn die Liebe anklopft“

Bibliographisches:
·         erschienen im August 2012 im Traumstunden Verlag
·         umfasst 330 Seiten

Inhalt:
Angie steht vor den Scherben ihre Beziehung mit Ronny. Es ist aus. Angie beginnt ihre Aufarbeitung mit einer Selbstbetrachtung. Als sie gerade dabei ist, sich richtig in ihrem Selbstmitleid und in ihrem Schmerz zu wälzen, erhält sie einen Anruf ihrer besten Freundin, die ihr in ihrer schweren Stunde zur Seite stehen will. Angie braucht in diesem Moment keine Freundin, sondern nur ihr unendliches Selbstmitleid. Doch Monia ist hartnäckig und lässt sich nicht abwimmeln. Bei einem heilenden Einkaufsbummel treffen sie auf Ronny. Die Bombe platzt. Ronny ist mit einer anderen. Angie ist fassungslos. Monia nutzt die Gelegenheit und legt die Karten auf den Tisch. Sie war es, die im Untergrund dafür gesorgt hat, dass sich Ronny von Angie trennt, denn schließlich wollte sie ihn haben. Und die fremde Frau ist niemand anderes als Ronnys Schwester. Enttäuscht von so viel Intrigen beschließt Monia wieder ihre Tätigkeit als Kinderkrankenschwester auf zunehmen.
Eine neue kleine Patientin wird eingeliefert. Sie hat als einzige einen schweren Autounfall überlebt. Angie fühlt sich zu Nele hingezogen, kümmert sich um sie mehr als um andere Kinder. Die medizinische Betreuung der kleinen Nele hat Dr. Nielsen in den Händen. So richtig war er Angie bisher noch nie aufgefallen. Aber er scheint so ganz anders als die ihr bisher bekannten Kinderärzte zu sein.
Für die kleine Nele müssen Angehörige gefunden werden. Was sollte sonst aus dem kleinen Mädchen werden. Dann endlich erscheint Steven Ehlert. Der Onkel. Für Angie wird Steven mehr als nur der Onkel von Nele. Schnell stellt Angie fest: „ … ich war nicht nur verliebt, nein, ich liebte diesen Mann aus vollem Herzen.“ Sie hatte ihren Deckel gefunden. Oder doch nicht. Er ist derjenige, der mit ihr gegen ihre biologisch tickende Uhr kämpft.
Ronny hatte sie verlassen, ihre Arbeit gab ihr Auftrieb. Sie verliebte sich in die kleine Nele und mit Steven an ihrer Seite begann das Leben für sie neu.
Happy end.

Covergestaltung und sprachliche Umsetzung:
Lesegenuss verspricht der Titel und auch das, was da geschrieben steht. Selbst die Schilderung der Selbstzweifel lassen den Leser schmunzeln. Wer Ildiko von Kürthy mit ihren Büchern kennt, kann beim Lesen Parallelen ziehen. Werkmeister besitzt das Talent, traurige Szene sprachlich so zu verpacken, dass der Leser die Ernsthaftigkeit erkennt. Ihre Spiegelbetrachtung ist zwar für die Protagonistin eine sehr furchtbare Situation, doch für die Autorin ein eher belustigendes Moment. Es ist eine Situation, die jede Frau nachvollziehen kann, weil wahrscheinlich die meisten der Leserinnen solche oder ähnliche Situationen schon selbst erlebt haben. Und genau das ist der Grund, weshalb Frau gern zu diesem Buch greifen wird.
Variationen in der Länge der Sätze und gute Satzverknüpfung bescheren dem Leser einen zügigen Lesefluss. Spannungsaufbau und Abflauen der Spannung lassen den Rezipienten neugierig werden. Die Dialoge sind authentisch. Ohne Schnörkel wirken sie überzeugend, sind lebensnah.
Das Cover ist schlicht gestaltet. Ein Türklopfer in Herzform. Doch es passt sowohl zur Einstiegssituation. Doch noch viel besser entspricht es der neuen Liebe.

Meine Meinung:
Ein Buch für uns Mädels. Eine Situation, die wir nur zu gut kennen. Das Leben scheint nach einer gescheiterten Beziehung nicht mehr lebenswert zu sein. Wir fühlen uns zu fett, zu dünn, zu hässlich. Unsere Problemzonen springen uns aus dem Spiegel entgegen. Nie mehr wollen ihr einen Mann. Die sind alle beziehungsunfähig, wissen unsere Liebe nicht zu schätzen. Und gerade als wir uns mit dieser neuen Lebenslage abgefunden haben, steht schon der nächste Anfang vor uns. Neue Liebe, neues Glück? Und wir lassen uns wieder darauf ein. Und? … Ja manchmal kann dann das Glück oder die Liebe anklopfen.

Leichte Lektüre, aber nicht flach. Unterhaltung pur. Eben aus dem Leben gegriffen. 

Samstag, 29. Juni 2013

Das besondere Buch in bleuem Leinem

Aud Tauber: „Das gewählte Haus“

Bibliografisches:
·         erschienen im Verlag 3.0 Zsolt Majsai
·         umfasst 48 Seiten
·         in Leinen gebunden, Handarbeit

Inhalt:
Indigor verlässt sein Zuhause und begibt sich auf die Reise. Er findet ein Haus, in dem er übernachten will. Ausgerüstet ist er mit sechs Mandeln, von denen er nur jeden Tag eine essen darf. Das Haus muss etwas Besonderes sein, denn er hat dort Kontakt mit der Angst. In seinem Kurzaufenthalt lernt er auch, was Liebe ist. Als er aus seiner Reise wieder erwacht, ist sein Vater Antarros bei ihm. Er erkennt, dass seine Reise ein Traum war wie all seine Erscheinungen ebenfalls. Antarros tauft ihn auf den Namen „Luzifer Antarros“ als Zeichen seiner Reife, die Reise des Lebens zu gehen.

„Liebe ist der Weg des Lebens, den alle Menschen erreichen sollten“


So oder so ähnlich könnte man das Thema des Buches zusammenfassen. Als mir das Buch zur Rezension gegeben wurde, war ich fasziniert vom äußeren Erscheinungsbild. Blaues Leinen, gebunden in Handarbeit und goldene Schrift. Sehr spartanisch mutet das Cover an, trägt es doch außer dem Titel und dem Autorennamen nur ein skizziertes Haus. Es ist das, was man gemeinhin als „das besondere Buch“ bezeichnen könnte. Und der Inhalt bestätigt den ersten Eindruck. Es ist besonders. Der Mensch auf der Reise zur Erkenntnis der Liebe, scharfe Kritik gegenüber jenen, die an Gott glauben und der etwas eigenwillige Name, den Indigor am Ende des Buches erhält. Keine Bettlektüre, wie ich dachte. Sehr verwirrend, wenn man an der letzten Seite angekommen ist.

Liest man auf der entsprechenden Verlagsseite über die Autorin, versteht man besser, weshalb sie so und nicht anders schreibt. Für sie ist es ein Buch der Verarbeitung von Erlebnissen. Mir als Leser und als Mensch öffneten sich viele Fragen. Was ist Liebe oder was ist Hass? Ist der Glaube an Gott der richtige Weg, den ich gehe? Was Luzifer mit Liebe zu tun? Im Nachwort geht die Autorin auf die Wahl der Namen ihrer Protagonisten ein. Luzifer wird definiert als der Lichtbringende, was im Allgemeinen nicht falsch ist. Dennoch wird der Fortgang der Namensentwicklung  außen vor gelassen. Alles in allem ist es ein außergewöhnliches Buch aber auch ein ehr verwirrendes Buch. Doch schon im Vorwort deutet die Autorin selbst daraufhin und bemerkt auch, dass viele Fragen beim Leser offen bleiben werden. Von ihr auch so gewünscht. Die Antworten soll der Rezipient selbst in seinem Leben finden. Liebe als Grundlage des Lebens? Sicher. Der Weg dorthin ist aber für jeden Menschen anders. Außer Acht lassen darf man nicht, dass auch Menschen durch ihren Glauben zu Gott zur Liebe finden. Das jedoch ist der besondere Weg, den jeder Mensch geht. In diesem Buch ist der Glaube zu Gott ein anscheinend sehr enttäuschender Weg gewesen. Lesenswert? Auf jeden Fall. Viele Fragen des eigenen Lebens werden aufgeworfen und fordern eine Beantwortung.

Donnerstag, 28. März 2013

Schon der Folgeroman geplant

Nachdem ich nun in der Türkei zur Verhandlung war und erleben musste, wie man mit Opfer solcher Übergriffe umgeht, habe ich beschlossen, einen Folgeroman zu schreiben. Betrogen von allen, verhöhnt und auf einen Betrag von 3000TL reduziertes Leben, das ist das Ergebnis eines jahrelangen Kampfes für mein Recht. Der Täter war nicht anwesend. Warum auch? Was wichtig war, war jedoch, dass der Richter während der Verhandlung erst einmal einen Tee trinken musste. Außerdem habe ich von Frauen erfahren, dass diese Vorgehensweise nicht unnormal ist. Frauen haben keinen Wert. Was für eine traurige Gesellschaft. Werden denn immer die Opfer zu Tätern gemacht. Was für eine Schande!