Alles aus meiner Hand

Posts mit dem Label Neuanfang werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Neuanfang werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 25. April 2016

Peggy Langhans: "Die Seele der Steine"

Bibliografie: im Schardt Verlag 2014 erschienen, 190 Seiten

Inhalt: Barbara Benoit lebt nur für den Erfolg ihrer Bücher. Bei einer Reise nach Berlin lernt sie Annika kennen, die ihr Leben im krassen Gegensatz zu Barbara führt. Einerseits beneidet Barbara die junge Annika, andererseits treibt ihr salopper Lebensstil die französische Autorin an der Rand des Wahnsinns.

Sprachliche Gestaltung und Cover: Peggy Langhans scheint der Autorin Christa Wolf sehr nahe zu stehen, denn an bestimmten Stellen lässt sich erkennen, dass sie sich der von Wolf so geliebten Ein-Wort-Sätze bedient. An diesen Stellen unterbricht sich der sonst so flüssige Schreibstil der Autorin. Langhans nimmt den Leser auf eine Reise mit, die so manchen Menschen selbst betrifft. Es ist die Frage nach dem Sinn des bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geführten Lebens und die Frage danach, ob man etwas ändern soll und möchte.
Sie deckt dabei auch die auf diese Person zukommenden Probleme, von bestimmten Dingen loszulassen, sich auf Neues einzulassen.
Die farbliche Gestaltung des Covers lässt schon auf eine Tristess im Leben der Protagonistin schließen. Die Darstellung des Wassers, dass die kleinen Sandkörnchen mit sich reißt, lässt die Assoziation zu, dass das Leben die Menschen mitreißt. Alles in allem kann man nur sagen, dass das Cover die eigentliche Grundstimmung des Romans wiedergibt.

Persönliche Meinung: Langhans' Roman ist nicht gerade das, was man als Gute-Nacht-Lektüre bezeichnet. Vielmehr verlangt sie vom Leser eine aktive Teilnahme am Leseprozess. Trotzdem ist es ein Buch, dass sich gut lesen lässt. Doch wie bereits erwähnt, kommt dieser bei den Ellipsen ins Stocken. Gut geschrieben und eine wohl durchdachte Handlung machen den Roman zu etwas Außergewöhnlichem. Doch wer jedoch auf bloße Unterhaltung hofft, wird enttäuscht. 

Donnerstag, 23. Januar 2014

Gerechtigkeit hat viele Gesichter

Teil 2 von "Misshandelt im Namen seiner Ehre" beschreibt, wie Emilia erfahren muss, dass ihr Bestreben, endlich Gerechtigkeit zu erfahren, bitter enttäuscht wird. Nach dem Angriff und ihrer Erholung geht sie zurück in ihre Wahlheimat. Sie versucht, ihr Geschäft weiter zu führen, auch ohne ihren Freund. Doch er lässt nicht locker, bedroht sie, versucht, sie wieder zurückzubekommen. Sie jedoch bleibt stark, lässt sich nicht umstimmen. Um sicher leben zu können, ist sie gezwungen mehrmals umzuziehen. Dem Druck, ständig vor ihrem Peiniger auf der Flucht zu sein, hält sie nicht stand. So beschließt sie alles aufzugeben und geht zurück nach Deutschland. Ein Jahr später findet endlich der lang ersehnte Prozess statt. Emilia wird durch das Gericht gezwungen anwesend zu sein. Viel erwartet sie nicht, nur eines Gerechtigkeit. Leider muss sie erfahren, dass sich ihre Vorstellung von Gerechtigkeit nicht mit der des Richters deckt. Enttäuscht reist sie ab, wendet sich ab von dem Land ihrer Träume.
Ebenso wie der erste Teil versetzt auch der zweite Teil den Leser in Erschrecken und Wut. Einfühlend schildert die Autorin, zum einen, wie sie für ihren Neuanfang kämpft, mit Kraft, Mut und Engagement. Zum anderen lernt der Leser eine Rechtssprechung kennen, die ihn nur Entrüstung abringt. Sehr eindrucksvoll schildert sie, wie verachtend sie vom Gericht behandelt wird, wie auch ihr Anwalt gegen sie arbeitet und sie keine Chance hat, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien.
Die Autorin bedient sich einer sehr blumigen Sprache, die den Leser ins Geschehen hineinführt.
Das Cover lässt schon erahnen, dass die Protagonistin am Ende sich abwendet, auch wenn man noch so sehr mit ihr hofft und bangt, dass ihr die Gerechtigkeit widerfährt, die sie verdient hat. Geschah alles im Namen der Gerechtigkeit?