Sonntag, 13. April 2014
Kiki's Buchkiste: Liebe aus dem Internet-Einem Gigolo verfallen
Kiki's Buchkiste: Liebe aus dem Internet-Einem Gigolo verfallen: J J Cullen: „GOSSIP-Im Bann eines Gigolos“ Bibliographie: · erschienen 2014 im Eigenverlag, über CreateSpace Independen...
Eine Frau auf der Suche nach ihrem Mr Right
J
J Cullen: „GOSSIP-Im Bann eines Gigolos“
Bibliographie:
·
erschienen 2014 im Eigenverlag, über CreateSpace
Independent Publishing Platform, 1. Auflage
·
umfasst 318 Seiten
Inhalt:
Sina erhält als Chefredakteurin ein neues
Stellenangebot. Sie ist eine sehr attraktive Frau, erfolgreich im Beruf. Doch
sie sagt von sich selbst, dass sie sehr einsam ist. Gern hätte sie eine feste
Beziehung, doch ihre Sucht nach Karriere stand ihr dabei oft im Weg. Durch ihre
Freundin Mareike wird sie auf eine Internetseite aufmerksam, die sich als
Singleportal darstellt. Fast zur gleichen Zeit erhält ihre Redaktion den
Auftrag zu recherchieren, wie wahrscheinlich es ist, im Internet seinen
Traumpartner zu finden. Zusammen mit einem Kollegen, will sie selbst die
Möglichkeit testen. Zudem hat sie gerade einen Mann auf eben diesem Portal
kennen gelernt.
Anders als beabsichtigt, verliebt sie sich in diesen
Mann. Das einzige Problem ist seine Kultur. Er ist Moslem. Für Sina ist das
kein Problem, aber dafür für ihn umso mehr. Er weigert sich vehement zu ihr und
seiner Liebe zu stehen. Ein seelischer Leidensweg beginnt für die sexy Frau.
Mal gibt er ihr das Gefühl, dass nur sie in seinem Leben zählt, mal ist er
nicht für sie zu erreichen. Sie durchlebt Höhen und Tiefen mit ihrer Liebe,
obwohl ihr Verstand eigentlich weiß, dass sie sich von diesem Mann trennen
muss. Auch ihre Freundin mahnt immer wieder an ihren Verstand. Doch das Herz
von Sina ist stärker. Seit langem hat sie sich wieder einmal verliebt. Für sie
ist es der richtige Partner. Auch als er für ein halbes Jahr nach Afghanistan
muss, steht sie hinter ihm. Er weiß, geschickt ihre Liebe zu missbrauchen, gibt
ihr die Aussicht, sie zu heiraten. Auch wenn sie sich immer gegen diesen Gedanken
gewehrt hat, so ist dieses Mal die Aussicht darauf mehr als verlockend.
Leider muss sie erkennen, dass er wieder einmal
belogen hat. Das war zu viel für Sina. Sie sieht keinen Sinn mehr in ihrem
Leben, versucht, sich mit Alkohol das Leben zu nehmen. Gerade noch rechtzeitig
wird sie von Mareike gefunden. Semih, der unerwartet zu ihr kommt, muss mit
ansehen, wie sie vom Notarzt abtransportiert wird. Schlagartig wird ihm klar,
dass zu weit gegangen ist. Er hätte nie erwartet, dass es für Sina so ernst
war.
Thematik,
sprachliche Umsetzung und Cover:
Thematisiert werden in diesem Roman gleich mehrere
Seiten in punkto Liebe. Zum einen setzt sich die Autorin mit dem Thema Liebe
aus dem Internet auseinander. Weiterhin beschreibt sie die Liebe im Zusammenhang
mit unterschiedlichen Traditionen und Religionen. Doch im Wesentlichen lässt
sie den Leser an einer sehr leidenschaftlichen Beziehung teilhaben. Sie
beschreibt die Hauptprotagonistin als eine Frau, die weiß, was sie im Leben
will, die durchaus bereit ist, für eine Liebe zu kämpfen, mag es für den
Außenstehenden noch so aussichtslos erscheinen.
Liebesszenen beschreibt sie so einfühlend, dass der
Leser sich in diese Situationen hineinversetzt fühlt. Der Leser befindet sich
mitten im Geschehen. Den entsprechend geschilderten Szenarien benutzt sie auch
Wörter. Die knisternde Erotik zwischen Sina und Semih lässt sie den Rezipienten
erleben. Abgerundet wird der Roman durch das ansprechende Cover, das schon
erahnen lässt, wie diese Liebe endet.
Sprache, Inhalt und Cover bilden eine Einheit, die
den Roman als abgerundetes Werk darstellt. Die Aussicht darauf, dass es eine
Fortsetzung gibt, macht den Leser neugierig.
Für die Autorin allerdings bedeutet dies, dass sie
sich an ihrem ersten Werk messen lassen muss, denn ein gelungenes Einstiegswerk
fordert ein noch besseres oder aber zumindest gleichwertiges Folgewerk.
Eigene
Meinung:
Ich habe das Buch verschlungen, konnte es kaum
weglegen. Wer offen zu Sex und Liebe steht, wird das Buch lieben. Die Verklemmten sollten es meiden. Für alle Freundinnen und Freunde der erotischen und Liebesliteratur und von "Sex and the City" ein sehr empfehlenswertes Buch. Ich konnte die Erotik beim Lesen fühlen. Sicher
auch ein Buch, das man zu zweit lesen kann.
Labels:
Abhängigkeit,
Amazon,
Beziehung,
createspace,
Eigenverlag,
erotische Literatur,
Gigolo,
heißer Sex,
Internetportale,
J J Cullen,
Journalistin,
Selbstmordversuch,
Sinnlichkeit. knisternde Erotik,
wahre Liebe
Montag, 10. März 2014
M J Crown: „Pure Lust – Sex aus dem Netz“
Gefährliche Abenteuer und das Ausleben sexueller Phantasien
…
… das ist,
grob gesagt, der Inhalt von M J Crowns Debütroman.
Jess, die
Protagonistin hat eigentlich alles, was sich ein Mensch im Leben wünscht.
Erfolgreich im Job, glückliche Ehe und ein gesundes Kind. Was ihr fehlt, ist
ein mehr oder weniger großer Kick in ihrem Sexleben. Durch ihre Freundin
erfährt sie von einer Seite, die genau auf diese Ansprüche eingeht. Unkompliziert,
ohne weitere Verpflichtungen. Jess genießt diese Ausschweifungen, wenn sie
anfänglich auch ein schlechtes Gewissen hat. Doch mit zunehmenden Kontakten
wird sie mutiger und hemmungsloser. Sie erhält bei ihren Treffen mit den
fremden Männern all das, was ihr ihr Mann nicht geben kann, kann ihre Neigungen
ausleben.
Sie lernt
Alf kennen. Trifft sich mit ihm bei ihm. Ein Mann, der ihr alles bieten kann.
Nichts bleibt unerfüllt. Ausschweifend ist das Zusammensein mit ihm. Sie erfährt,
wie es ist, wenn sie Sex auch mit Frauen hat, lebt mit ihm exzessiv. Zunehmend
gerät Jess in eine Abhängigkeit. Nichts, aber auch gar nichts bleibt ihr
verborgen. Sex, Alkohol, Drugs und finanzielles Übermaß. Alf führt sie Stück
für Stück in sein Leben ein und Jess genießt es. Als Alf sie jedoch zwingt,
sich für ihn zu prostituieren, bricht sie aus diesem Milieu aus, geht zurück in
ihr ursprüngliches, etwas langweiliges Leben.
Gezeichnet
von Drogen und Alkohol bricht sie zusammen. Gibt es für Jess einen Neuanfang?
Der Leser darf gespannt sein.
Mit ihrem
Erstlingsroman führt uns Crown in eine uns bekannte Welt, in die Welt des www.
Zeigt ungeschminkt, welche Möglichkeiten und welche Gefahren solche Portale
bergen. Erhobener Zeigefinger? Keinesfalls. Viel mehr sehe ich in diesem Roman
nur einen Hinweis, dass nicht alles, was als prickelnd sich in unsere
Vorstellung dringt, auch nur prickelnd ist. Vorsicht sollte in jedem Falle das
Handeln überwachen.
Sprachlich
verzaubert die Autorin mit ihrer ganz eigenen Art. Verkürzte Sätze, Ellipsen prägen
die Aussageabsicht. Sie beschreibt die einzelnen Situationen so, dass sich der
Leser inmitten der Szenerie befindet, mitfiebert, mitleidet … Im Fortgang des
Romans steigert sich der Gebrauch von diesem Genre eigenen Worten, der
Situation, in der sich Jess gerade befindet angemessen.
Das Cover
deutet unmissverständlich auf die Protagonistin hin, die gleich zu Beginn des Buches
sehr detailliert beschrieben wird.
Crowns Roman
ist eine Lektüre, die fesselt, die eigene unausgelebte Träume wahr werden
lässt. Sehr unterhaltsam, aber am Ende doch so, dass jede Leserin darüber
nachdenkt, ob es sinnvoll ist, sich unter jeder Bedingung auf amouröse
Abenteuer einzulassen, bewegen wir uns doch häufig sehr sorglos im WWW.
Labels:
Alkohol,
Debütroman,
Drogen,
erfolgreicher Job,
Erstlingswerk,
Internetportale,
MJ Crown,
Prostitution,
Sexpraktiken,
sexuelle Phantasien,
unkompliziert,
Verlag De Behr,
Verpflichtung,
WWW
Donnerstag, 23. Januar 2014
Gerechtigkeit hat viele Gesichter
Teil 2 von "Misshandelt im Namen seiner Ehre" beschreibt, wie Emilia erfahren muss, dass ihr Bestreben, endlich Gerechtigkeit zu erfahren, bitter enttäuscht wird. Nach dem Angriff und ihrer Erholung geht sie zurück in ihre Wahlheimat. Sie versucht, ihr Geschäft weiter zu führen, auch ohne ihren Freund. Doch er lässt nicht locker, bedroht sie, versucht, sie wieder zurückzubekommen. Sie jedoch bleibt stark, lässt sich nicht umstimmen. Um sicher leben zu können, ist sie gezwungen mehrmals umzuziehen. Dem Druck, ständig vor ihrem Peiniger auf der Flucht zu sein, hält sie nicht stand. So beschließt sie alles aufzugeben und geht zurück nach Deutschland. Ein Jahr später findet endlich der lang ersehnte Prozess statt. Emilia wird durch das Gericht gezwungen anwesend zu sein. Viel erwartet sie nicht, nur eines Gerechtigkeit. Leider muss sie erfahren, dass sich ihre Vorstellung von Gerechtigkeit nicht mit der des Richters deckt. Enttäuscht reist sie ab, wendet sich ab von dem Land ihrer Träume.
Ebenso wie der erste Teil versetzt auch der zweite Teil den Leser in Erschrecken und Wut. Einfühlend schildert die Autorin, zum einen, wie sie für ihren Neuanfang kämpft, mit Kraft, Mut und Engagement. Zum anderen lernt der Leser eine Rechtssprechung kennen, die ihn nur Entrüstung abringt. Sehr eindrucksvoll schildert sie, wie verachtend sie vom Gericht behandelt wird, wie auch ihr Anwalt gegen sie arbeitet und sie keine Chance hat, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien.
Die Autorin bedient sich einer sehr blumigen Sprache, die den Leser ins Geschehen hineinführt.
Das Cover lässt schon erahnen, dass die Protagonistin am Ende sich abwendet, auch wenn man noch so sehr mit ihr hofft und bangt, dass ihr die Gerechtigkeit widerfährt, die sie verdient hat. Geschah alles im Namen der Gerechtigkeit?
Ebenso wie der erste Teil versetzt auch der zweite Teil den Leser in Erschrecken und Wut. Einfühlend schildert die Autorin, zum einen, wie sie für ihren Neuanfang kämpft, mit Kraft, Mut und Engagement. Zum anderen lernt der Leser eine Rechtssprechung kennen, die ihn nur Entrüstung abringt. Sehr eindrucksvoll schildert sie, wie verachtend sie vom Gericht behandelt wird, wie auch ihr Anwalt gegen sie arbeitet und sie keine Chance hat, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien.
Die Autorin bedient sich einer sehr blumigen Sprache, die den Leser ins Geschehen hineinführt.
Das Cover lässt schon erahnen, dass die Protagonistin am Ende sich abwendet, auch wenn man noch so sehr mit ihr hofft und bangt, dass ihr die Gerechtigkeit widerfährt, die sie verdient hat. Geschah alles im Namen der Gerechtigkeit?
Montag, 13. Januar 2014
SabineM. Gruber: „Beziehungsreise“
·
erschienen
2012 im Picus Verlag Wien
·
umfasst
222 Seiten
·
Hardcover
Inhalt:
Sophias Beziehung zu
Marcus ist nach zehn Jahren am Ende. Warum? Sie hat doch immer alles für die
Beziehung getan, glaubt sie. Doch Marcus hatte sie ja schon immer kritisiert.
Wie konnte sie nur so lange an dieser Beziehung, die noch nie eine war, festhalten.
Sophia erträgt zehn Jahre
lang Demütigungen, lässt sich kritisieren, verkommt zu einem Wesen, das sich
selbst entrechtet hat.
Marcus lebt seinen
unermesslichen Egoismus aus, lenkt nur kurzzeitig ein, wenn er merkt, dass er
sein finanzielles Polster Sophia verlieren könnte. Sie ist es, die ihm seine
Reisen zu seinen Traumzielen erfüllt. Dabei interessiert es ihn nicht, was
Sophia fühlt, denkt oder sich gar wünscht. Er lebt sein Leben, das ist für ihn
wichtig. Sie ist dabei nur ein Anhängsel, das er sich so zurechtbiegt, dass sie
zwar immer die Kreditkarte zückt, wenn es notwendig ist, und auch so für ihn da
ist, wenn es um die Erledigung unangenehmer Dinge geht. Doch Achtung lässt er
ihr nicht zukommen. Der Höhepunkt dieser gewaltvollen Beziehung ist die
Vergewaltigung während eines Urlaubs in der Steiermark. Dabei ist dieses
Vorgehen von Marcus nur die Spitze des Eisberges. Seine Gewalttätigkeit zeigt
sich schon viel früher, nimmt aber zu diesem Zeitpunkt nur eine besondere Form
an, wird direkt.
Sprachliche
Gestaltung:
Die Autorin verwendet
viele Ellipsen, um die Zerrissenheit von Sophia zu dokumentieren. Sogenannte
ein-Wort-Sätze dominieren ganze Seiten. Dem Leser wird unmissverständlich klar
gemacht, in welcher depressiven Grundhaltung sich die Protagonistin befindet.
Einfach Bilder, die an ihr vorüberziehen, gefühllos, abgestumpft. Tot. Es ist
eine eigenwillige Form des Schreibens, bedarf schon eines entsprechenden
Leseverhaltens des Rezipienten, obwohl die Grundaussage dieses Romans nicht nur
für leseerfahrenes Publikum gedacht ist. Erst durch diesen Roman können sich
einige Paare, besonders jedoch Frauen, die sich immer wieder für eine Beziehung
aufgeben, zum Nachdenken gelangen, ob sie diese oder so eine Beziehung möchten.
Ob es sich lohnt, sich für einen Partner gänzlich aufzugeben, ohne Willen, ohne
Wünsche und Bedürfnisse zu sein. Sich und sein eigenes Leben immer hintenan zu
stellen. Am Ende kam zur Frage: Was ist eine Beziehung? Was erwarte ich von
einer Beziehung?
Passend zum Thema ist das
Cover gestaltet. Ein Paar, das zwar auf den ersten Blick nebeneinander geht,
bei genauerer Betrachtung aber keinen gemeinsamen Weg geht. Grau-braune Töne
verdeutlichen die allgemeine Grundstimmung dieses Paares.
Sabine Gruber wählte für
ihren Roman den Rückblick. Nur so kann die Protagonistin mit ihrem Leben
abrechnen. Es ist keine Erzählung mit steigender Handlung, sondern eher eine
Abrechnung mit der Vergangenheit.
Thematische
Umsetzung:
Was ist eine gute und
lebenswerte Beziehung? Ab wann ist es Zeit, sich aus einer Beziehung zu lösen.
Wie lange sollte man auch in Krisen an einer Beziehung festhalten? Diese Fragen
kamen mir in den Sinn, als ich das Buch gelesen habe. Kann sein, dass andere
Leser andere Assoziationen mit diesem Buch verknüpfen. Zeichnet es sich nicht
schon am Anfang einer Beziehung ab, ob es sich lohnt, eine Beziehung zu leben?
Warum sind Frauen dazu bereit, sich für eine ersehnte Zweisamkeit zu
unterwerfen, ihr eigenes Ich vollkommen auszublenden? Wie weit darf man in
einer Beziehung man selbst sein?
Welches Fazit ich aus
eigenen Erfahrungen und der Lektüre gezogen habe? Schon kurz nach Beginn einer
vermeintlichen Beziehung zeichnet sich ab, wie gut oder wie schlecht eine
Beziehung ist. Es lohnt sich nicht, einem Phantom nachzujagen, zu versuchen,
etwas so zu gestalten, wie man es gern hätte. Wenn der andere Teil der
Partnerschaft sich von Anfang an so gibt, dass nur seine Wünsche und
Bedürfnisse von ihm berücksichtigt werden, dann hat eine Zweisamkeit keine
Chance. Es ist dann vermessen, zu versuchen, sich eine Traumwelt zu schaffen.
Am Ende ist der Preis unbezahlbar. Die Moral des Romans ist kurz gefasst:
Bereits zehn Jahre früher hätte Sophia auf diese Beziehung verzichten können
und damit auch die Erfahrung von Gewalt. Die Vergewaltigung war nur der höchste
Ausdruck der Missachtung.
Montag, 30. September 2013
WWW - Potential für den richtigen Partner?
Peter Bunt: „LOL oder meine wundersamen Abenteuer in
der Singlebörse“
·
erschienen 2011 im Verlag DeBehr
·
umfasst 317 Seiten
Inhalt:
Kurz und bündig. Peter wird von seiner Frau aus der
gemeinsamen Beziehung entlassen. Auf der Suche nach einem Neuanfang versucht er
sich im WWW. Singlebörsen gibt es in rauen Mengen. Nur was ist die richtige für
diesen Herrn. Gesucht. Gefunden. Nächstes Problem: Profil. Ansprechend soll es
sein. Aber auch niveauvoll soll es sein. Was spricht die Damenwelt an? Profil
erstellt. Nun galt es auf die ersten Anschriften zu warten. Doch obwohl das
Portal für gebildete Damen und Herren und deren Ansprüche an eine Beziehung
warb, musste er schon bald erkennen, dass Werbung und Tatsachen weit
auseinander trifteten. Das erste Date erwies sich als Schocktherapie. Die Erfahrungen
stellen sich als sehr breitgefächert dar. Eine Reise ins Ungewisse geht da der
Autor ein.
Cover
und sprachliche Gestaltung:
In wenigen Worten gesagt, trefflich gelungen. Schon
das Cover verrät den Inhalt, lässt keinerlei Fragen offen.
Sprachlich ist es als Debut des Autors
gelungen. Entsprechend dem Genre verwendet der Autor eine der Umgangssprache
angemessene Wortwahl. Das Buch ist leicht zu lesen, manche mögen sagen, dass es
oberflächlich ist. Liest man aber zwischen den Zeilen, erkennt man auch sehr
schnell eine mögliche Kritik. Vom Autor beabsichtigt? Ich habe es auf jeden
Fall so herausgelesen. Besonders gehaltvoll wird der Roman durch die Auflistung
der erhaltenen Mails. Somit wirkt der Roman auch sehr authentisch.
An manchen Stellen erscheint es jedoch sehr
ironisch. Mir schien es teilweise etwas übertrieben, was aber auch vom Autor so
gewollt sein könnte. Gestört hat mich der Gebrauch des Rheinischen Dialekts.
Eine Übersetzung für alle, die diese Sprache nicht beherrschen, wäre dienlich. Der
Gesamtwert des Werkes wird dabei nur unwesentlich beeinflusst.
Der Klappentext verspricht Witzigkeit, die in jedem
Falle garantiert ist.
Eigene
Meinung:
Früher war es Inserate in der Zeitung. Heute ist es das
WWW. Dabei gibt es für die Partnersuche weitaus größere Möglichkeiten. Toll. Doch
jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass es nicht nur positive Seiten bei
der Partnersuche im Netz gibt. Auch wenn sich der Autor einer teilweise recht
flapsigen Sprache bedient, so wird dem erfahrenen Leser der Mitteilungswert
nicht verborgen bleiben. Für mich war der Roman unterhaltsam mit einem großen
Potential an Lachsalven.
Sonntag, 29. September 2013
Anika Werkmeister: „Wenn die Liebe anklopft“
·
erschienen im August 2012 im Traumstunden
Verlag
·
umfasst 330 Seiten
Inhalt:
Angie steht vor den Scherben ihre Beziehung mit
Ronny. Es ist aus. Angie beginnt ihre Aufarbeitung mit einer Selbstbetrachtung.
Als sie gerade dabei ist, sich richtig in ihrem Selbstmitleid und in ihrem
Schmerz zu wälzen, erhält sie einen Anruf ihrer besten Freundin, die ihr in
ihrer schweren Stunde zur Seite stehen will. Angie braucht in diesem Moment
keine Freundin, sondern nur ihr unendliches Selbstmitleid. Doch Monia ist
hartnäckig und lässt sich nicht abwimmeln. Bei einem heilenden Einkaufsbummel
treffen sie auf Ronny. Die Bombe platzt. Ronny ist mit einer anderen. Angie ist
fassungslos. Monia nutzt die Gelegenheit und legt die Karten auf den Tisch. Sie
war es, die im Untergrund dafür gesorgt hat, dass sich Ronny von Angie trennt,
denn schließlich wollte sie ihn haben. Und die fremde Frau ist niemand anderes
als Ronnys Schwester. Enttäuscht von so viel Intrigen beschließt Monia wieder
ihre Tätigkeit als Kinderkrankenschwester auf zunehmen.
Eine neue kleine Patientin wird eingeliefert. Sie
hat als einzige einen schweren Autounfall überlebt. Angie fühlt sich zu Nele
hingezogen, kümmert sich um sie mehr als um andere Kinder. Die medizinische
Betreuung der kleinen Nele hat Dr. Nielsen in den Händen. So richtig war er
Angie bisher noch nie aufgefallen. Aber er scheint so ganz anders als die ihr
bisher bekannten Kinderärzte zu sein.
Für die kleine Nele müssen Angehörige gefunden
werden. Was sollte sonst aus dem kleinen Mädchen werden. Dann endlich erscheint
Steven Ehlert. Der Onkel. Für Angie wird Steven mehr als nur der Onkel von
Nele. Schnell stellt Angie fest: „ … ich war nicht nur verliebt, nein, ich
liebte diesen Mann aus vollem Herzen.“ Sie hatte ihren Deckel gefunden. Oder
doch nicht. Er ist derjenige, der mit ihr gegen ihre biologisch tickende Uhr
kämpft.
Ronny hatte sie verlassen, ihre Arbeit gab ihr
Auftrieb. Sie verliebte sich in die kleine Nele und mit Steven an ihrer Seite
begann das Leben für sie neu.
Happy end.
Covergestaltung
und sprachliche Umsetzung:
Lesegenuss verspricht der Titel und auch das, was da
geschrieben steht. Selbst die Schilderung der Selbstzweifel lassen den Leser
schmunzeln. Wer Ildiko von Kürthy mit ihren Büchern kennt, kann beim Lesen
Parallelen ziehen. Werkmeister besitzt das Talent, traurige Szene sprachlich so
zu verpacken, dass der Leser die Ernsthaftigkeit erkennt. Ihre
Spiegelbetrachtung ist zwar für die Protagonistin eine sehr furchtbare
Situation, doch für die Autorin ein eher belustigendes Moment. Es ist eine
Situation, die jede Frau nachvollziehen kann, weil wahrscheinlich die meisten
der Leserinnen solche oder ähnliche Situationen schon selbst erlebt haben. Und genau
das ist der Grund, weshalb Frau gern zu diesem Buch greifen wird.
Variationen in der Länge der Sätze und gute
Satzverknüpfung bescheren dem Leser einen zügigen Lesefluss. Spannungsaufbau
und Abflauen der Spannung lassen den Rezipienten neugierig werden. Die Dialoge
sind authentisch. Ohne Schnörkel wirken sie überzeugend, sind lebensnah.
Das Cover ist schlicht gestaltet. Ein Türklopfer in
Herzform. Doch es passt sowohl zur Einstiegssituation. Doch noch viel besser
entspricht es der neuen Liebe.
Meine
Meinung:
Ein Buch für uns Mädels. Eine Situation, die wir nur
zu gut kennen. Das Leben scheint nach einer gescheiterten Beziehung nicht mehr
lebenswert zu sein. Wir fühlen uns zu fett, zu dünn, zu hässlich. Unsere
Problemzonen springen uns aus dem Spiegel entgegen. Nie mehr wollen ihr einen
Mann. Die sind alle beziehungsunfähig, wissen unsere Liebe nicht zu schätzen.
Und gerade als wir uns mit dieser neuen Lebenslage abgefunden haben, steht
schon der nächste Anfang vor uns. Neue Liebe, neues Glück? Und wir lassen uns
wieder darauf ein. Und? … Ja manchmal kann dann das Glück oder die Liebe
anklopfen.
Leichte Lektüre, aber nicht flach. Unterhaltung pur.
Eben aus dem Leben gegriffen.
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