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Montag, 10. März 2014

M J Crown: „Pure Lust – Sex aus dem Netz“

Gefährliche Abenteuer und das Ausleben sexueller Phantasien …

… das ist, grob gesagt, der Inhalt von M J Crowns Debütroman.

Jess, die Protagonistin hat eigentlich alles, was sich ein Mensch im Leben wünscht. Erfolgreich im Job, glückliche Ehe und ein gesundes Kind. Was ihr fehlt, ist ein mehr oder weniger großer Kick in ihrem Sexleben. Durch ihre Freundin erfährt sie von einer Seite, die genau auf diese Ansprüche eingeht. Unkompliziert, ohne weitere Verpflichtungen. Jess genießt diese Ausschweifungen, wenn sie anfänglich auch ein schlechtes Gewissen hat. Doch mit zunehmenden Kontakten wird sie mutiger und hemmungsloser. Sie erhält bei ihren Treffen mit den fremden Männern all das, was ihr ihr Mann nicht geben kann, kann ihre Neigungen ausleben.
Sie lernt Alf kennen. Trifft sich mit ihm bei ihm. Ein Mann, der ihr alles bieten kann. Nichts bleibt unerfüllt. Ausschweifend ist das Zusammensein mit ihm. Sie erfährt, wie es ist, wenn sie Sex auch mit Frauen hat, lebt mit ihm exzessiv. Zunehmend gerät Jess in eine Abhängigkeit. Nichts, aber auch gar nichts bleibt ihr verborgen. Sex, Alkohol, Drugs und finanzielles Übermaß. Alf führt sie Stück für Stück in sein Leben ein und Jess genießt es. Als Alf sie jedoch zwingt, sich für ihn zu prostituieren, bricht sie aus diesem Milieu aus, geht zurück in ihr ursprüngliches, etwas langweiliges Leben.
Gezeichnet von Drogen und Alkohol bricht sie zusammen. Gibt es für Jess einen Neuanfang? Der Leser darf gespannt sein.
Mit ihrem Erstlingsroman führt uns Crown in eine uns bekannte Welt, in die Welt des www. Zeigt ungeschminkt, welche Möglichkeiten und welche Gefahren solche Portale bergen. Erhobener Zeigefinger? Keinesfalls. Viel mehr sehe ich in diesem Roman nur einen Hinweis, dass nicht alles, was als prickelnd sich in unsere Vorstellung dringt, auch nur prickelnd ist. Vorsicht sollte in jedem Falle das Handeln überwachen.
Sprachlich verzaubert die Autorin mit ihrer ganz eigenen Art. Verkürzte Sätze, Ellipsen prägen die Aussageabsicht. Sie beschreibt die einzelnen Situationen so, dass sich der Leser inmitten der Szenerie befindet, mitfiebert, mitleidet … Im Fortgang des Romans steigert sich der Gebrauch von diesem Genre eigenen Worten, der Situation, in der sich Jess gerade befindet angemessen.
Das Cover deutet unmissverständlich auf die Protagonistin hin, die gleich zu Beginn des Buches sehr detailliert beschrieben wird.
Crowns Roman ist eine Lektüre, die fesselt, die eigene unausgelebte Träume wahr werden lässt. Sehr unterhaltsam, aber am Ende doch so, dass jede Leserin darüber nachdenkt, ob es sinnvoll ist, sich unter jeder Bedingung auf amouröse Abenteuer einzulassen, bewegen wir uns doch häufig sehr sorglos im WWW.

Montag, 30. September 2013

WWW - Potential für den richtigen Partner?

Peter Bunt: „LOL oder meine wundersamen Abenteuer in der Singlebörse“

Bibliographisches:
·         erschienen 2011 im Verlag DeBehr
·         umfasst 317 Seiten

Inhalt:
Kurz und bündig. Peter wird von seiner Frau aus der gemeinsamen Beziehung entlassen. Auf der Suche nach einem Neuanfang versucht er sich im WWW. Singlebörsen gibt es in rauen Mengen. Nur was ist die richtige für diesen Herrn. Gesucht. Gefunden. Nächstes Problem: Profil. Ansprechend soll es sein. Aber auch niveauvoll soll es sein. Was spricht die Damenwelt an? Profil erstellt. Nun galt es auf die ersten Anschriften zu warten. Doch obwohl das Portal für gebildete Damen und Herren und deren Ansprüche an eine Beziehung warb, musste er schon bald erkennen, dass Werbung und Tatsachen weit auseinander trifteten. Das erste Date erwies sich als Schocktherapie. Die Erfahrungen stellen sich als sehr breitgefächert dar. Eine Reise ins Ungewisse geht da der Autor ein.

Cover und sprachliche Gestaltung:
In wenigen Worten gesagt, trefflich gelungen. Schon das Cover verrät den Inhalt, lässt keinerlei Fragen offen.
Sprachlich ist es als Debut des Autors gelungen. Entsprechend dem Genre verwendet der Autor eine der Umgangssprache angemessene Wortwahl. Das Buch ist leicht zu lesen, manche mögen sagen, dass es oberflächlich ist. Liest man aber zwischen den Zeilen, erkennt man auch sehr schnell eine mögliche Kritik. Vom Autor beabsichtigt? Ich habe es auf jeden Fall so herausgelesen. Besonders gehaltvoll wird der Roman durch die Auflistung der erhaltenen Mails. Somit wirkt der Roman auch sehr authentisch.
An manchen Stellen erscheint es jedoch sehr ironisch. Mir schien es teilweise etwas übertrieben, was aber auch vom Autor so gewollt sein könnte. Gestört hat mich der Gebrauch des Rheinischen Dialekts. Eine Übersetzung für alle, die diese Sprache nicht beherrschen, wäre dienlich. Der Gesamtwert des Werkes wird dabei nur unwesentlich beeinflusst.
Der Klappentext verspricht Witzigkeit, die in jedem Falle garantiert ist.

Eigene Meinung:

Früher war es Inserate in der Zeitung. Heute ist es das WWW. Dabei gibt es für die Partnersuche weitaus größere Möglichkeiten. Toll. Doch jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass es nicht nur positive Seiten bei der Partnersuche im Netz gibt. Auch wenn sich der Autor einer teilweise recht flapsigen Sprache bedient, so wird dem erfahrenen Leser der Mitteilungswert nicht verborgen bleiben. Für mich war der Roman unterhaltsam mit einem großen Potential an Lachsalven.