Alles aus meiner Hand

Freitag, 8. April 2016

Fortsetzung folgt nun ...



J J Cullen: "Spiel mit dem Feuer

Verlag: Selbstverlag, Dezember 2015

Inhalt: Sina hat sich von ihrem Alkoholexzess erholt und beginnt wieder in der Redaktion zu arbeiten. Gleich am ersten Tag wird sie wieder mit Semih, dem Mann, der sie in die Selbstzerstörung führte, konfrontiert. Eine seltsame Mail erreicht die Redakteure. Sie beginnen eine ziemlich waghalsige Recherche. Am Ende muss sie erkennen, dass Semih in einem Pfuhl von Drogen und Sex involviert ist. Ob das alles dennoch  ihrer Liebe schadet oder sie noch mehr stärkt, stellt sich erst am Ende heraus.

Cover und sprachliche Gestaltung: In der Fortsetzung ihres Debütromans "Verfallen - Geliebter Herzensbrecher" bedient sich die Autorin einer nicht ganz so derben Sprache. Sie versucht, Erotik mit Thrill zu kombinieren, was ihr für den Anfang recht gut gelingt, auch wenn es sicherlich noch Möglichkeiten der Verbesserung gibt. Das Cover ist das ganze Gegenteil des ersten Romans. Ist jenes recht düster gestaltet, so zieht das zweite Cover den Leser mit einem brennendem Herz in den Bann. Titel und Cover bilden eine harmonische Einheit.

Persönliche Meinung: Cullen zeigt, dass sie nicht nur im Erotik-Genre sich zu bewegen weiß, sondern auch durchaus in anderen Genren gute Romane schreiben kann. Abgerundet in der Handlung schließt sich der zweite Band an. Gewagt finde ich, dass sie gerade jetzt das Thema multikulturelle Liebe aber auch Integration thematisiert. Und das auf ihre ganz eigene Weise. Für mich ebenso wie "Verfallen - Geliebter Herzensbrecher" ein lesenswertes Buch, das sowohl den Lesern von erotischen Romanen als auch Lesern von Thrillern gefallen wird.
Als Emilia Pfeifer bedient sie eher den Tatsachenroman. Man darf hoffen, dass in naher Zukunft auch unter diesem Namen wieder ein neuer Roman die Leser erfreut.


Aufarbeitung der Geschichte zweier deutscher Staaten



Corinna Bomann: Die Sturmrose

Cover





Verlag: Ullstein Verlag, März 2015

Inhalt: Annabel startet mit ihrer Tochter Leonie in ein neues Leben. Vor Saßnitz sieht sie die alte "Sturmrose". Irgendwie nimmt dieser alte Kutter sie gefangen. Was sie nicht ahnt, das Schiff hat selbst eine sehr bewegte Geschichte und spielte im kalten Krieg eine nicht unwichtige Rolle. Und es führt Annabel in ihre Vergangenheit, ermutigt sie, sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen.
Außerdem scheint das Schiff sie an eine neue Liebe zu binden. Doch der Abschluss mit der Vergangenheit birgt auch einen herben Verlust. Den Verlust der erst neu gefundenen Mutter.

Sprachliche Gestaltung: Bomann zieht den Leser von Anfang an in den Bann, da es ihr gelingt, die Protagonistin so zu beschreiben, dass man sich inmitten der Handlung wiederfindet. Kurze Sätze und direkte Rede lassen den Roman lebendig werden. Der gebrauchte Wortschatz stellt keine großen Ansprüche an den Leser, was von der Autorin sicherlich auch nicht beabsichtigt war. Vielmehr wird das eigentliche Anliegen des Romans in den Vordergrund gestellt. Deshalb ist die einfache durchaus gerechtfertigt. Rückblenden werden einfach durch neue Kapitel eingeleitet, was es dem Leser einfach macht sofort in der neuen Situation sich zurechtzufinden.
Sprache und Inhalt bilden eine Einheit, die dem eigentlichen Anliegen der Autorin Rechnung tragen.

Persönliche Meinung: Auch wenn man von Cover und Titel auf ein ganz anderes Genre schließen könnte, so hat mich dieses Buch gefesselt und zugleich gerührt. Die Protagonistin ist sehr sympathisch, aber auch ihre Eltern werden als sehr sympathisch geschildert. Ich bin selbst ein Kind der DDR, aber von Vielem habe ich erst jetzt erfahren, da doch die meisten - das ist meine Meinung - der DDR-Bürger gar keine Ahnung hatten, was in dem Staat eigentlich gelaufen ist. Viele, und dazu zähle ich mich ebenfalls, glaubten doch an das, was ihnen durch diverse Medien vermittelt wurde.
Um es auf einen Punkt zu bringen, Bomann ist es gelungen ein lesenswertes Buch zu schreiben. Von mir erhält dieser Roman das Prädikat "unbedingt lesen", auch wenn es an Action fehlt und die Handlung zeitlich folgend aufgebaut ist.



Hallo, ich bin noch immer da ...

Viele von euch haben bestimmt gedacht, dass ich meinen Blog geschlossen habe. Weit gefehlt. Dennoch musste ich in letzter Zeit zurücktreten. Zurücktreten mit dem Schreiben von Rezis, mit dem Lesen von Büchern und mit dem, was ich besonders gern tue ... Dem Schreiben.
Da gab es Dinge, die mir wichtiger waren. Ich musste Prioritäten setzen, die ich aber gern gesetzt habe. Doch jetzt beginne ich an dieser Stelle neu. Oder soll ich sagen, ich setze da fort, wo ich aufgehört habe. Ihr dürft euch also freuen, dürft gespannt sein. 

Freitag, 18. Juli 2014

Zu jedem Buch eine Rezension und das um jeden Preis?

Nach meiner heutigen Rezension ist mir wieder eingefallen, dass ich meine Rezensionen in letzter Zeit etwas vernachlässigt habe. Das liegt keinesfalls daran, dass ich nicht lese. Doch leider habe in zwei Bücher gelesen, die ich - und damit will ausschließlich hervorheben, dass es meine subjektive Meinung ist - beiseitelegen musste, da sie mich ungeheuer gelangweilt haben.
Dabei waren beide aus den Genres, die ich bevorzugt lese. Ein Erotikroman und ein Krimi. Ich weiß, das ist eine seltsame Mischung, aber so bin ich nun mal.
Von der Krimiautorin hatte ich bereits ein Buch gelesen, was mir sehr gut gefallen hat. Nun mag es ja sein, dass meiner Erwartungshaltung zu hoch war.
Bei dem Erotikroman handelte es sich um "80 days". Noch nie habe ich mich bei einem Erotikroman so gelangweilt, dass ich sogar beim Lesen eingeschlafen bin.
Nun möchte ich aber keine Rezensionen schreiben, die die Arbeit eines AutorsIn zerfleischt, denn schließllich steckt hinter jedem veröffentlichten Buch eine Unzahl von Arbeitsstunden. Und es steht mir, als Leser, beileibe nicht zu, mich derart auszulassen, dass die Arbeit in Grund und Boden geredet wird. Deshalb habe ich beschlossen, besser keine Rezension zu schreiben, als eine, die die Arbeit diskreditiert.
Denn - und das will ich noch einmal betonen - jede Rezension ist eine subjektive Meinungsbildung. Meine Erwartungen sind nicht erfüllt worden, das heißt aber nicht, das andere Leser genauso denken müssen wie ich. Und so habe ich für mich beschlossen, meine Meinung für mich zu behalten.
Auch wenn andere das nicht so sehen, so habe ich mir auf die Fahne geschrieben, lieber fair zu bleiben, als mich, wie das heute so gern in der Buchbranche gemacht wird, in einer unangemesssenen Art zu äußern. 

George Tenner’s neuer Usedom Krimi

„Monet und der Tod auf der Insel“

Bibliografie:
·         erschienen im Schaardt Verlag, 2014
·         umfasst 317 Seiten

Inhaltsangabe:
Ein verschwundenes Kind am Strand von Bansin bringt Kommissar Lasse Larsson wieder in Kontakt mit einem Mordfall, der ihn schon an den Rand der Ermittlungen getrieben hat. Doch was hat ein vermisstes Kind mit einer toten Russin und dem Auffinden der Leiche ihres toten Freundes oder Arbeitgebers zu tun? Und immer wieder führen alle Spuren zu scheinbaren Fälschungen von teuren Gemälden. Ein verworrener Fall, wie es scheint, der sich aber aufklärt und mit ernsthaften Konsequenzen für Larsson endet.

Sprachliche Gestaltung und Cover:
Wer schon mal einen Tenner Krimi gelesen hat, wird wieder mit dem ihm eigenen Cover konfrontiert. Einzelne Hinweise auf den zu lesenden Fall lassen den Leser schon in Spannung geraten. Hier setzen Autor und Verlag auf die Gewohnheit, ohne gewöhnlich zu werden.
Sprachlich bleibt sich Tenner treu. Klare und einfach strukturierte Sätze erleichtern dem Leser die Lektüre, wobei der gesamte Stil nicht flach wirkt. Auch das Schwenken in das Privatleben der Kommissare bringt Lebendigkeit in den Krimi. Durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung wird der Leser direkt in das Umfeld der Handlung eingeführt, fühlt sich direkt dort platziert. Das lässt erkennen, dass der Autor sich mit dem Umfeld auskennt. Nichts wirkt gestellt. Im Aufbau der Handlung baut Tenner gekonnt Spannung auf, lässt den Leser selbst sich seine Gedanken über den Fortgang der Handlung machen. Doch völlig unerwartet leitet er ihn wieder in eine ganz andere Richtung, die der Rezipient gar nicht erwartet hat. Die Verwendung der Sprache orientiert sich an einer gängigen Umgangssprache, die aber keineswegs trivial ist. Somit findet der Leser zu jeder Zeit wieder den Einstieg in die Lektüre. Auch wenn es eine zweigeteilte Handlung gibt (vermisstes Kind und die Suche danach und zwei ungeklärte Mordfälle) führt er diese gekonnt zusammen, lässt auch innerhalb der Ermittlungen von Larsson immer mal wieder den sekundären Fall aufflackern, so dass der Leser ihn zu keiner Zeit aus den Augen verliert.
Die Angabe von exakten Daten führt den Leser in vergangene und gegenwärtige Handlungsabschnitte. Doch auch wenn von Gegenwart in die Vergangenheit gesprungen wird, verliert der Leser nie den Faden.

Eigene Meinung:
Für mich mal ein Krimi, den ich nicht nach 50 Seiten beiseitegelegt habe, sondern, wenn ich einmal angefangen habe zu lesen, kaum aus der Hand legen konnte, da ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Ich konnte mich nicht nur mit Kommissar Lasse identifizieren, sondern ebenfalls mit den anderen Handlungsbeteiligten.

Empfehlenswerter Lesestoff, nicht nur für den Strand oder den Garten. Würde ich Sterne vergeben, erhielte der Krimi von mir vier von fünf. 

Sonntag, 13. April 2014

Kiki's Buchkiste: Liebe aus dem Internet-Einem Gigolo verfallen

Kiki's Buchkiste: Liebe aus dem Internet-Einem Gigolo verfallen: J J Cullen: „GOSSIP-Im Bann eines Gigolos“ Bibliographie: ·          erschienen 2014 im Eigenverlag, über CreateSpace Independen...

Eine Frau auf der Suche nach ihrem Mr Right

J J Cullen: „GOSSIP-Im Bann eines Gigolos“


Bibliographie:
·         erschienen 2014 im Eigenverlag, über CreateSpace Independent Publishing Platform, 1. Auflage
·         umfasst 318 Seiten

Inhalt:
Sina erhält als Chefredakteurin ein neues Stellenangebot. Sie ist eine sehr attraktive Frau, erfolgreich im Beruf. Doch sie sagt von sich selbst, dass sie sehr einsam ist. Gern hätte sie eine feste Beziehung, doch ihre Sucht nach Karriere stand ihr dabei oft im Weg. Durch ihre Freundin Mareike wird sie auf eine Internetseite aufmerksam, die sich als Singleportal darstellt. Fast zur gleichen Zeit erhält ihre Redaktion den Auftrag zu recherchieren, wie wahrscheinlich es ist, im Internet seinen Traumpartner zu finden. Zusammen mit einem Kollegen, will sie selbst die Möglichkeit testen. Zudem hat sie gerade einen Mann auf eben diesem Portal kennen gelernt.
Anders als beabsichtigt, verliebt sie sich in diesen Mann. Das einzige Problem ist seine Kultur. Er ist Moslem. Für Sina ist das kein Problem, aber dafür für ihn umso mehr. Er weigert sich vehement zu ihr und seiner Liebe zu stehen. Ein seelischer Leidensweg beginnt für die sexy Frau. Mal gibt er ihr das Gefühl, dass nur sie in seinem Leben zählt, mal ist er nicht für sie zu erreichen. Sie durchlebt Höhen und Tiefen mit ihrer Liebe, obwohl ihr Verstand eigentlich weiß, dass sie sich von diesem Mann trennen muss. Auch ihre Freundin mahnt immer wieder an ihren Verstand. Doch das Herz von Sina ist stärker. Seit langem hat sie sich wieder einmal verliebt. Für sie ist es der richtige Partner. Auch als er für ein halbes Jahr nach Afghanistan muss, steht sie hinter ihm. Er weiß, geschickt ihre Liebe zu missbrauchen, gibt ihr die Aussicht, sie zu heiraten. Auch wenn sie sich immer gegen diesen Gedanken gewehrt hat, so ist dieses Mal die Aussicht darauf mehr als verlockend.
Leider muss sie erkennen, dass er wieder einmal belogen hat. Das war zu viel für Sina. Sie sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben, versucht, sich mit Alkohol das Leben zu nehmen. Gerade noch rechtzeitig wird sie von Mareike gefunden. Semih, der unerwartet zu ihr kommt, muss mit ansehen, wie sie vom Notarzt abtransportiert wird. Schlagartig wird ihm klar, dass zu weit gegangen ist. Er hätte nie erwartet, dass es für Sina so ernst war.

Thematik, sprachliche Umsetzung und Cover:
Thematisiert werden in diesem Roman gleich mehrere Seiten in punkto Liebe. Zum einen setzt sich die Autorin mit dem Thema Liebe aus dem Internet auseinander. Weiterhin beschreibt sie die Liebe im Zusammenhang mit unterschiedlichen Traditionen und Religionen. Doch im Wesentlichen lässt sie den Leser an einer sehr leidenschaftlichen Beziehung teilhaben. Sie beschreibt die Hauptprotagonistin als eine Frau, die weiß, was sie im Leben will, die durchaus bereit ist, für eine Liebe zu kämpfen, mag es für den Außenstehenden noch so aussichtslos erscheinen.
Liebesszenen beschreibt sie so einfühlend, dass der Leser sich in diese Situationen hineinversetzt fühlt. Der Leser befindet sich mitten im Geschehen. Den entsprechend geschilderten Szenarien benutzt sie auch Wörter. Die knisternde Erotik zwischen Sina und Semih lässt sie den Rezipienten erleben. Abgerundet wird der Roman durch das ansprechende Cover, das schon erahnen lässt, wie diese Liebe endet.
Sprache, Inhalt und Cover bilden eine Einheit, die den Roman als abgerundetes Werk darstellt. Die Aussicht darauf, dass es eine Fortsetzung gibt, macht den Leser neugierig.
Für die Autorin allerdings bedeutet dies, dass sie sich an ihrem ersten Werk messen lassen muss, denn ein gelungenes Einstiegswerk fordert ein noch besseres oder aber zumindest gleichwertiges Folgewerk.

Eigene Meinung:

Ich habe das Buch verschlungen, konnte es kaum weglegen. Wer offen zu Sex und Liebe steht, wird das Buch lieben. Die Verklemmten sollten es meiden. Für alle Freundinnen und Freunde der erotischen und Liebesliteratur und von "Sex and the City" ein sehr empfehlenswertes Buch. Ich konnte die Erotik beim Lesen fühlen. Sicher auch ein Buch, das man zu zweit lesen kann.