·
erschienen im August 2012 im Traumstunden
Verlag
·
umfasst 330 Seiten
Inhalt:
Angie steht vor den Scherben ihre Beziehung mit
Ronny. Es ist aus. Angie beginnt ihre Aufarbeitung mit einer Selbstbetrachtung.
Als sie gerade dabei ist, sich richtig in ihrem Selbstmitleid und in ihrem
Schmerz zu wälzen, erhält sie einen Anruf ihrer besten Freundin, die ihr in
ihrer schweren Stunde zur Seite stehen will. Angie braucht in diesem Moment
keine Freundin, sondern nur ihr unendliches Selbstmitleid. Doch Monia ist
hartnäckig und lässt sich nicht abwimmeln. Bei einem heilenden Einkaufsbummel
treffen sie auf Ronny. Die Bombe platzt. Ronny ist mit einer anderen. Angie ist
fassungslos. Monia nutzt die Gelegenheit und legt die Karten auf den Tisch. Sie
war es, die im Untergrund dafür gesorgt hat, dass sich Ronny von Angie trennt,
denn schließlich wollte sie ihn haben. Und die fremde Frau ist niemand anderes
als Ronnys Schwester. Enttäuscht von so viel Intrigen beschließt Monia wieder
ihre Tätigkeit als Kinderkrankenschwester auf zunehmen.
Eine neue kleine Patientin wird eingeliefert. Sie
hat als einzige einen schweren Autounfall überlebt. Angie fühlt sich zu Nele
hingezogen, kümmert sich um sie mehr als um andere Kinder. Die medizinische
Betreuung der kleinen Nele hat Dr. Nielsen in den Händen. So richtig war er
Angie bisher noch nie aufgefallen. Aber er scheint so ganz anders als die ihr
bisher bekannten Kinderärzte zu sein.
Für die kleine Nele müssen Angehörige gefunden
werden. Was sollte sonst aus dem kleinen Mädchen werden. Dann endlich erscheint
Steven Ehlert. Der Onkel. Für Angie wird Steven mehr als nur der Onkel von
Nele. Schnell stellt Angie fest: „ … ich war nicht nur verliebt, nein, ich
liebte diesen Mann aus vollem Herzen.“ Sie hatte ihren Deckel gefunden. Oder
doch nicht. Er ist derjenige, der mit ihr gegen ihre biologisch tickende Uhr
kämpft.
Ronny hatte sie verlassen, ihre Arbeit gab ihr
Auftrieb. Sie verliebte sich in die kleine Nele und mit Steven an ihrer Seite
begann das Leben für sie neu.
Happy end.
Covergestaltung
und sprachliche Umsetzung:
Lesegenuss verspricht der Titel und auch das, was da
geschrieben steht. Selbst die Schilderung der Selbstzweifel lassen den Leser
schmunzeln. Wer Ildiko von Kürthy mit ihren Büchern kennt, kann beim Lesen
Parallelen ziehen. Werkmeister besitzt das Talent, traurige Szene sprachlich so
zu verpacken, dass der Leser die Ernsthaftigkeit erkennt. Ihre
Spiegelbetrachtung ist zwar für die Protagonistin eine sehr furchtbare
Situation, doch für die Autorin ein eher belustigendes Moment. Es ist eine
Situation, die jede Frau nachvollziehen kann, weil wahrscheinlich die meisten
der Leserinnen solche oder ähnliche Situationen schon selbst erlebt haben. Und genau
das ist der Grund, weshalb Frau gern zu diesem Buch greifen wird.
Variationen in der Länge der Sätze und gute
Satzverknüpfung bescheren dem Leser einen zügigen Lesefluss. Spannungsaufbau
und Abflauen der Spannung lassen den Rezipienten neugierig werden. Die Dialoge
sind authentisch. Ohne Schnörkel wirken sie überzeugend, sind lebensnah.
Das Cover ist schlicht gestaltet. Ein Türklopfer in
Herzform. Doch es passt sowohl zur Einstiegssituation. Doch noch viel besser
entspricht es der neuen Liebe.
Meine
Meinung:
Ein Buch für uns Mädels. Eine Situation, die wir nur
zu gut kennen. Das Leben scheint nach einer gescheiterten Beziehung nicht mehr
lebenswert zu sein. Wir fühlen uns zu fett, zu dünn, zu hässlich. Unsere
Problemzonen springen uns aus dem Spiegel entgegen. Nie mehr wollen ihr einen
Mann. Die sind alle beziehungsunfähig, wissen unsere Liebe nicht zu schätzen.
Und gerade als wir uns mit dieser neuen Lebenslage abgefunden haben, steht
schon der nächste Anfang vor uns. Neue Liebe, neues Glück? Und wir lassen uns
wieder darauf ein. Und? … Ja manchmal kann dann das Glück oder die Liebe
anklopfen.
Leichte Lektüre, aber nicht flach. Unterhaltung pur.
Eben aus dem Leben gegriffen.